Blutiges - Unheimliches - Splatter (13. Februar 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
13. Februar 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Witchboard - Die Hexenfalle
(Witchboard)
mit Todd Allen, Clare Bristol, Burke Byrnes, Ryan Carroll, Gloria Hayes, Tawny Kitaen, J.P Luebsen, Rose Marie, Stephen Nichols, Susan Nickerson, James W. Quinn, Kenny Rhodes, Judy Tatum, Kathleen Wilhoite
Regie: Kevin Tenney
Drehbuch: Kevin Tenney
Kamera: Roy H. Wagner
Musik: Dennis Michael Tenney
Ungeprüft
Großbritannien / USA / 1986

Jim und Linda, ein jungverliebtes Paar ziehen zusammen in eine alte viktorianische Villa. Bei ihrer Einweihungsparty unterhält Brandon, ein ehemals guter Freund von Jim, die Gäste mit einem magischen Spiel, dem Witchboard. Einem Brett welches Kontakt mit Verstorbenen herstellen kann. Brandon nimmt mit David Kontakt auf, einem kleinen Jungen der bei einem Unfall sein leben ließ. Die Party endet sehr abrupt als ohne ersichtlichen Grund ein Reifen an Brandons Auto explodiert. Linda, von der Vorführung des Witchboards sichtlich beeindruckt, fühlt sich immer stärker zu dem Brett hingezogen, das Brandon in der Aufregung im Haus vergessen hat. Was als Spaß begann, wird zum tödlichen Ernst. Zusehends verfällt Linda dem Bann des Witchboard und wird total besessen. Irgendetwas scheint von Linda besitz zu ergreifen und so geschehen die ersten Todesfälle und unerklärbare Vorgänge.....die Ereignisse eskalieren!

 

Und wieder einmal ein sehr schöner und unterhaltsamer Horrorthriller aus den 80er Jahren, dem bis in die heutige Zeit noch keine offizielle deutsche DVD-Veröffentlichung beschert wurde, obwohl es der Film wirklich verdient hätte. "Witchboard" zog sogar in den 90er Jahren noch zwei Ableder nach sich, die man aber getrost vergessen kann, da sie nicht annähernd so spannend und unterhaltsam geraten sind wie dieser erste Teil. Sicherlich wird dem Zuschauer hier keine filmische Offenbarung präsentiert, doch die erzählte Geschichte ist durchaus interessant und versteht es, eine gewisse Faszination auf den Betrachter auszuüben und ihn so auch an sich zu fesseln. Dabei sollte man allerdings keine Wunderdinge erwarten, die große Stärke des Films ist ganz eindeutig die so typische und sehr dichte Atmosphäre, die fast alle Horrorfilme dieser Zeit so einzigartig und schier unverwechselbar macht. Denn geht es hier am Anfang doch viel eher ausgelassen und locker zur Sache, so ändert sich diese unbeschwerte Stimmung doch ziemlich schlagartig und nimmt phasenweise äusserst bedrohliche Ausmaße an, die man nach der lockeren Anfangsphase des Films in dieser Form gar nicht erwartet hätte.

Hat man zu Beginn noch das Gefühl, das es sich hier vielmehr um eine Art Beziehungsfilm handelt, in dem zwei rivalisierende junge Männer ihre Hahnenkämpfe austragen, um die Gunst einer hübschen Frau zu gewinnen, so nimmt die Geschichte sehr schnell eine andere Wendung und erhält einen herrlich mysteriösen Touch, der ihr sehr gut zu Gesicht steht. Es entwickelt sich ein packender Horrorthriller, der durch seine eingefügten Mystery-Elemente ein teilweise wirklich gelungenes Grusel-Feeling aufkommen lässt, das seine Wirkung keinesfalls verfehlt. Zwar beinhaltet der Film nicht unbedingt besondere oder spektakuläre Highlights, kann aber trotzdem absolut überzeugen und garantiert für einen mehr als kurzweiligen Filmgenuss.

Im Bezug auf die darstellerischen Leistungen kann man durchaus zufrieden sein, man trifft zwar auf keinen neuen Oscar-Anwärter, aber das dargebotene Schauspiel kann sich sehen lassen und bewegt sich im gehobenen Durchschnittsbereich. Und gerade wenn man bedenkt, das man in vielen Horrorfilmen der heutigen Zeit so manches Mal grottenschlechtes Schauspiel serviert bekommt, kann man hier wirklich zufrieden sein.

Neben der schon erwähnten und sehr gelungenen Atmosphäre, die dieses Werk entfaltet, weiss auch der vorhandene Spannungsbogen zu überzeugen, denn die Spannungsschraube wird kontinuierlich immer fester gezogen, wodurch die Spannung immer mehr ansteigt, um sich dann in den letzten Minuten so richtig zu entladen. Dies äussert sich aber keineswegs durch einen hohen Härtegrad und extrem blutigen Szenen, sondern vielmehr in einem teils gruseligen Finale, das ich persönlich als sehr gelungen empfunden habe. So kann man letztendlich festhalten, das "Witchboard" ein insgesamt rundum gelungenes Gesamtpaket darstellt, das aber aufgrund fehlender Härte mit einer 16er Freigabe bestens bedient wäre.

Fazit: Mit "Witchboard" hat Regisseur Kevin Tenney einen äusserst gelungenen Horrorthriller geschaffen, der zwar nicht besonders hart, aber dafür sehr spannend und atmosphärisch geraten ist. Freunde der etwas härteren Gangart werden nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen, aber jedem, dem das nichts ausmacht, sei dieser tolle und unterhaltsame Film ans Herz gelegt, denn spannende und phasenweise auch leicht gruselige Unterhaltung ist hier garantiert.

 

 Keiler - Der Menschenfresser
(Chaw)
mit Tae-woong Eom, Yoon Jae-Moon, Yu-mi Jeong, Josiah D. Lee, Earl Wayne Ording
Regie: Jeong-won Shin
Drehbuch: Jeong-won Shin
Kamera: Barry Stone
Musik: Jun-seong Kim
FSK 16
Südkorea / 2009

Schon seit Jahren haben keine Verbrechen die friedliche Idylle des Dörfchens Sameri getrübt. Das ändert sich schlagartig, als Forscher verstreute Leichenteile im Wald entdecken. Von da an steigt die Zahl der mehr oder weniger vollständigen Toten ständig an. Allerdings ist kein irrer Serienkiller für die Schlachterei verantwortlich, sondern ein riesiger Mutanten-Keiler, der beim Buddeln auf dem Friedhof Geschmack an Menschenfleisch gefunden hat. Nachdem etliche Jäger als Schweinefutter geendet sind, nimmt der coole Großstadt-Bulle Kim die Sache in die Hand. Ein kleiner, sehr entschlossener Suchtrupp bricht auf, um das blutrünstige Killer-Schwein abzuschlachten ...



Nach dem vor kurzem erschienenen Film "Pig Hunt" ist dies nun der zweite Film innerhalb kürzester Zeit, in dem ein besonders gewaltiges Wildschwein die Hauptrolle spielt. Diese südkoreanische Produktion stellt durchaus unter Beweis, das auch die Asiaten in der Lage sind, recht interessante Tierhorrorfilme zu kreieren. Allerdings sollte man auch gleichzeitig bemerken, das es sich auch hier wie bei so vielen Filmen dieser Art verhält, denn den eigentlichen Hauptdarsteller bekommt der Zuschauer doch eher recht selten zu sehen. Das ist sehr schade, denn so baut sich nur phasenweise ein wirkliches Tierhorror-Feeling auf, zu viele Passagen des Films sind etwas langatmig gestaltet, da hätte man an der Laufzeit von knapp 2 Stunden doch etwas mehr Action einbauen können, um die Konzentration des Zuschauers konstant aufrechtzuerhalten.

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist die humorige Seite dieses Films, da es sich um die Art von asiatischem Humor handelt, die doch ziemlich oft etwas albern wirkt, so fällt es dann auch teilweise äusserst schwer, das Geschehen mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu sehen, die es eigentlich verdient hätte. An einigen Stellen wirkt das Ganze schon etwas zu überzogen, was insbesondere bei den einzelnen Charakteren der Geschichte besonders hervorsticht. Denn die für die Story wichtigen Personen versprühen fast durch die Bank diese alberne Note, die meiner Meinung nach gar nicht in den Film hineinpasst, ich hätte mir viel lieber einen gänzlich ernsten Vertreter des Tierhorrors gewünscht, in dem auch die Darsteller das dazu passende Schauspiel beigetragen hätten. So aber ist es nicht weiter verwunderlich, das sich kein wirklich konstanter Spannungsaufbau entwickeln kann, die ganze Szenerie animiert vielmehr zum Schmunzeln, als das sie so etwas wie eine bedrohliche Atmosphäre hervorrufen würde.

Das soll jetzt aber keineswegs bedeuten, das es sich hier um einen schlechten oder uninteressanten Film handelt, denn "Keiler" bietet bis auf wenige etwas zu langatmig geratene Passagen gute und kurzweilige Unterhaltung und wenn man eine Vorliebe für den hier vorhandenen Humor hat, ist der Film eine echte Granate, nur hätte ich es besser gefunden, wenn es sich um einen ernsteren Vertreter des Sub-Genres gehandelt hätte. Und so hat auch der gewaltige Keiler selbst eine eher belustigende Wirkung auf mich gehabt, denn trotz-oder gerade wegen seiner gewaltigen Erscheinung konnte ich mir bei seinem Anblick ein Schmunzeln kaum verkneifen. Nun mag das auch darin begründet sein, das ich nicht unbedingt der große Fan des Tierhorrors bin, aber das echte Horror-Feeling wollte einfach nicht aufkommen.

Was man dem Film aber auf jeden Fall zugestehen muss, ist die hervorragende Optik, denn dem Zuschauer werden erstklassige Bilder und Kameraeinstellungen geboten, die man gerade bei Filmen dieser Art nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Rein optisch wird man also richtiggehend verwöhnt und findet keinerlei Grund zur Beanstandung. Insgesamt gesehen ist also ein recht gutes Gesamtpaket entstanden, an das man lediglich mit den richtigen Erwartungen herangehen sollte. Alle, die einen eher ernsten Vertreter des Tierhorrors erwarten, könnten im Endeffekt etwas enttäuscht sein, wer aber auf einen humorigen Vertreter dieser Art hofft, der dürfte schlichtweg begeistert sein.

Fazit: "Keiler" bietet gute und größtenteils kurzweilige Unterhaltung, lediglich einige Passagen des Films hätte man etwas straffen können, denn die Laufzeit von knapp 2 Stunden ist im Endeffekt etwas zu lang geraten. Ansonsten sollte man sich darauf einstellen, das man mit dem teils etwas überzogen wirkendem asiatischen Humor konfrontiert wird, der phasenweise wie ein kleiner Fremdkörper wirkt und dem Film etwas von seiner Ernsthaftigkeit nimmt. Aber wie schon erwähnt, das ist lediglich meine persönliche Meinung und viele werden das sicher ganz anders sehen.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Koreanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 16:9 Anamorph Widescreen
Laufzeit: 117 Minuten
Extras: Making of, Interviews, Originaltrailer, Trailershow

 

 Dead of Winter
(Dead of Winter)
mit Mary Steenburgen, Roddy McDowall, Jan Rubes, William Russ, Ken Pogue, Wayne Robson, Mark Malone, Michael Copeman, Sam Malkin, Pamela Moller, Dwayne McLean, Paul Welsh
Regie: Arthur Penn
Drehbuch: Marc Shmuger / Mark Malone
Kamera: Jan Weincke
Musik: Richard Einhorn
Ungeprüft
USA / 1987

Mitten in den Dreharbeiten zu einem großen Film wird die Hauptdarstellerin bestialisch ermordet. Als Ersatz für die Tote wird die junge Schauspielerin Katie engagiert - Die Chance ihres Lebens! Als Drehort dient eine alte Villa, hunderte Meilen entfernt von jeglicher Zivilisation. Der Stab besteht aus lediglich zwei Männern, angeblich der Regisseur und der Produzent. Die Proben sind ungewöhnlich, knallhart und schmerzhaft. Als Katie am Morgen mit nur noch vier Fingern an ihrer Hand aufwacht und die Leiche einer Toten entdeckt, wird ihr klar, dass sie nur die Marionette in einem teuflischen Spiel darstellt. Kurzerhand fasst sie ihren eigenen Plan, um ihr Leben zu retten.....



"Dead of Winter" ist wieder einmal ein erstklassiges Beispiel dafür, das es durchaus möglich ist, mit verhältnissmäßig bescheidenen Mitteln ein maximales Maß an Spannung zu erzeugen. In diesem Horrorthriller aus dem Jahr 1987 gibt es weder spektakuläre Effekte noch härtere Passagen zu sehen, der sehr hoch angesiedelte Spannungsbogen wird durch die Geschichte an sich und eine ausgezeichnete Atmosphäre erzeugt. Aufgrund der fehlenden härtereren Szenen ist es allerdings als recht verwunderlich anzusehen, das dieses Werk ungeprüft ist, eine 16er Freigabe wäre vollkommen ausreichend gewesen, da überhaupt kein Blut fliesst und auch ansonsten keine brutalen Szenen vorhanden sind. Die hat der Film aber auch überhaupt nicht nötig, da der Zuschauer seine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die sehr spannende Geschichte richtet, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und von der eine enorme Faszination ausgeht, der man sich kaum entziehen kann.

Denn das, was hier im ersten Moment wie eine Probeaufnahme für einen Film wirkt, entwickelt sich ziemlich schnell zu einem perfiden Katz-und Mausspiel. Man merkt eigentlich sehr schnell, das hier irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, weiss aber im Endeffekt nicht, worauf die ganze Sache hinzielt. Erst mit der Zeit fügen sich die einzelnen Mosaiksteinchen zu einem teuflischen Spiel zusammen, in dem die junge schauspielerin Katie das bedauernswerte Opfer darstellen soll. Bis ihr das aber so richtig bewust wird, vergeht eine ganze Weile, in der sie so manch komische Situation über sich ergehen lassen muss. Ist sie am Anfang noch sehr erfreut darüber, das sie anscheinend endlich eine Chance bekommen hat, in einem Spielfilm die Hauptrolle zu spielen, so kommt ihr die ganze Szenerie mit der Zeit doch mehr als nur merkwürdig vor, da sich die Anzeichen häufen, das es bei dem ganzen doch anscheinend um etwas vollkommen anderes dreht. Als Katie dann feststellt, das sie anscheinend in ein wahrhaft teuflisches Spiel geraten ist, scheint es kein Entrinnen mehr aus der schier auswegslosen Lage zu geben.

Auch wenn der Film nicht gerade als actiongeladen bezeichnet werden kann, so ist er doch zu keiner Zeit auch nur annähernd langatmig oder gar uninteressant, dafür sorgt schon allein der äusserst spannende Story-Aufbau und die ausgezeichnete Atmosphäre, die hier vorherrscht. Wird in vielen anderen Filmen dieser Art sehr häufig ein Gewitter dafür hergenommen, um eine teils sehr unheimliche und gruselige Stimmung zu erzeugen, so ist es in diesem Fall stark anhaltender Schneefall, den man eigentlich auch schon als Schneesturm bezeichnen kann. Weiterhin kommt hinzu, das sich das Geschehen in einem sehr abgelegenem Haus abspielt, Telefon und Autos angeblich nicht funktionieren und schon entwickelt sich ein ungeheuer beklemmendes Gefühl. Man fühlt sich selbst wie eingeschlossen und fernab jeder Hilfe, die einen aus dieser Situation befreien könnte. Durch die Tatsache, das sich in diesem großen Haus lediglich drei Personen befinden, erhält das Ganze eine kammerspielartige Optik, die eine ungeheuer starke Intensität entwickelt, die sich fast zwangsläufig auf einen selbst überträgt.

Unterstüzt und verstärkt wird dieser Eindruck noch durch das ausgezeichnete Schauspiel, das gerade die drei Hauptdarsteller (Mary Steenburgen, Roddy McDowall und Jan Rubes) abliefern, man bekommt hier ausdrucksstarke und überzeugende Leistungen geboten, die gerade für solch einen Film sehr wichtig, wenn nicht sogar absolut notwendig sind, denn ansonsten könnte die hier erzählte Geschichte niemals ihre volle Faszination entfalten. Die restlichen Darsteller sind viel eher Randfiguren und nötiges Beiwerk, um das Geschehen gut abzurunden. Das hört sich eventuell etwas negativ an, ist aber keineswegs so gemeint, nur dreht sich eigentlich das gesamte Geschehen in erster Linie um die drei Hauptfiguren, die der absolute Mittelpunkt der Szenerie sind.

Regisseur Arthur Penn ist es hier äusserst gut gelungen, mit sehr bescheidenen Mitteln einen äusserst intensiven Horrorthriller zu erschaffen, der gänzlich ohne Blut und Härte auskommt und allein durch sehr viel Spannung und eine dichte und unheilvolle Atmosphäre absolut überzeugen kann. Wer also einen harten und blutigen Film erwartet, der sollte sich vorher überlegen, ob sich dieser Film für ihn lohnt, wer aber auf einen sehr spannenden und atmosphärischen Film hofft, der wird ganz sicher nicht enttäuscht sein.

Fazit: "Dead of Winter" ist ein Film, der allein durch seine Geschichte und die excellente Grundstimmung überzeugen kann. Sicherlich wird hier nicht gerade viel Neues geboten, denn man hat alles schon einmal so oder so ähnlich gesehen, aber das gezeigte kommt in einer tollen Verpackung daher und verfehlt keineswegs seine Faszination auf den betrachter. Freunden von atmosphärischen Horrorthrillern sei diese kleine Perle der 80er Jahre wärmstens empfohlen, denn spannende und kurzweilige Unterhaltung sind hier garantiert.

 

 Sunset Vampires
(Murder World)
mit Sophie Monk, Anya Lahiri, Justin Shilton, Patrick Renna, Danny Woodburne, Charles Napier, Scout Taylor-Crompton, Marshall Manesh, Angela Lindvall, Electra Avellan, Jennifer Tung, Tava Smiley, Stephen Taylor
Regie: Ron Carlson
Drehbuch: Ron Carlson
Kamera: Marc Carter
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Sylvester 1969. Die beiden Models Brooke und Rhea genießen eine ausgelassene Party in den Hollywood Hills. Bei einem Zwischenfall kommt dort der Schauspieler Warren James auf mysteriöse Weise ums Leben. Rhea glaubt, dass Brooke darin verwickelt ist und so flüchten sie in Richtung Las Vegas. bei einem Stopp auf dem Pearlblossom Highway begegnet ihnen der Schöpfer des Universums. Dieser verwandelt sie in Vampire, versetzt sie in einen Schlafzustand und verspricht ihnen Unsterblichkeit, wenn sie ihm dienen und das Böse auf Erden bekämpfen. 2009 werden die beiden wieder erweckt. Brooke hat ihre neue Bestimmung nicht unter Kontrolle und ihr dürstet ständig nach neuem Blut. Bevor sie wieder tötet, will Rhea ihre Freundin vom Reiz und der Faszination des ewigen Leben überzeugen...



Bei diesem doch etwas aussergewöhnlichem Film handelt es sich um keinen Vampirfilm im herrkömmlichen Sinne, was man allein schon an der teils skurrilen Story erahnen kann. Einerseits wirkt die erzählte Geschichte sogar recht originell, hinterlässt aber auch gleichzeitig den Eindruck, das die Geschehnisse ziemlich an den Haaren herbeigezogen sind. Regisseur Ron Carlson hat hier eine doch gewöhnungsbedürftige Mixtur aus Vampirfilm, einer lesbischen Romanze und Mystik-Elementen kreiert, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. So sind auch bestimmt die doch meistens sehr negativen Meinungen über dieses Werk zu erklären, auf die man größtenteils trifft. Sicher, "Sunset Vampires" ist ganz bestimmt kein Meisterwerk, aber die hier gefundene Mischung hat durchaus ihren Reiz und bietet auch äusserst interessante Unterhaltung, wenn man sich denn auf das hier stattfindende Geschehen einlässt.

Allein die beiden Hauptdarstellerinnen (Sophie Monk und Anya Lahiri) sind ein optischer Hingucker und meiner Meinung nach eines der Highlights dieses Films. Leider bezieht sich das aber auch hauptsächlich nur auf ihr Aussehen, denn in darstellerischer Hinsicht darf man keine Wunderdinge erwarten. Dennoch kann man das gebotene Schauspiel als einigermaßen solide bezeichnen, was für diesen Film auch vollkommen ausreichend ist. Jedoch wirkt gerade Sophie Monk in manchen Phasen etwas überdreht, die dargestellte Coolness ihres Charakters Brooke wirkt phasenweise zu sehr übertrieben und manchmal auch etwas aufgesetzt. Das ist insbesondere deswegen etwas ärgerlich, da diese Figur ganz eindeutig im zentralen Mittelpunkt der ganzen Geschichte steht und alle anderen Figuren etwas zu sehr in den Hintergrung gerückt werden und so nie richtig zur Entfaltung kommen können.

So interessant die aussergewöhnliche Variante eines Vampirfilms auch ist, so mäßig gestaltet sich leider der Spannungsaufbau des Films, der doch etwas zäh und träge wirkt, so das doch vieles in recht guten Ansätzen steckenbleibt, was man ganz sicher hätte vermeiden können. Doch zu sehr beschäftigt sich die Geschichte mit der lesbischen Romanze der beiden Hauptcharaktere, als das hier das richtige Vampir-Feeling aufkommen würde. Das ist auch der Hauptgrund, weswegen sich zu keiner Zeit eine dementsprechende Grundstimmung aufbauen würde, zwar kann man phasenweise eine recht dichte und manchmal auch bedrohliche Atmosphäre verspüren, aber insgesamt gesehen fehlt irgenwie das gewisse Etwas, das im Normalfall Filme dieser Art so auszeichnet und schier unverwechselbar macht. Das mag aber auch daran liegen, das dieses Werk in einigen Passagen unfreiwillig komisch wirkt und man sich so nicht dazu in der Lage sieht, die Geschichte so richtig ernst zu nehmen.

Auch der vorhandene Härtegrad bewegt sich in einem durchaus überschaubaren Rahmen, kann man zu Beginn durch den ersten Mord noch auf eine etwas härtere Verfilmung hoffen, so bekommt man im Laufe des Geschehens doch viel zu selten etwas Blut und Härte geboten. Die verhältnissmäßig wenigen Szenen, in denen es etwas rauher zur Sache geht, werden die echten Splatter/Gore fans nicht wirklich zufriedenstellen, sind allerdings ordentlich in Szene gesetzt worden. So bekommt der Zuschauer einen Film geboten, der ihn doch zum Großteil mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurücklässt und nur phasenweise zu überzeugen weiss. Die Grundidee, hier einmal etwas Neues zu präsentieren, ist ganz sicher als löblich anzusehen, jedoch hätte man die Umsetzung des ganzen docht noch viel besser gestalten können.

Fazit: "Sunset Vampires" kann man ohne Weiteres als teils gelungenes Experiment ansehen, einen Vampirfilm der neuen Art zu kreieren. Leider ist dieser Versuch aber nur teilweise gelungen, da zu viele Dinge in Ansätzen steckenbleiben, die man nicht konsequent ausgearbeitet hat. Es gehört dann doch etwas mehr dazu, als nur zwei zugegebenermaßen bildhübsche Ladys und ein paar ganz nette SFX, um einen gänzlich überzeugenden Film zu präsentieren. So bekommt es der Betrachter mit einem zwar interessanten, aber nicht ganz ausgereiften Filmerlebnis zu tun, das leider nicht über Mittelmaß hinauskommt.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten
Extras: Alternativer Anfang, Extended Scenes

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