Blutiges - Unheimliches - Splatter (06. Februar 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
06. Februar 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 The Disappeared
(The Disappeared)
mit Harry Treadaway, Greg Wise, Alex Jennings, Tom Felton, Finlay Robertson, Nikki Amuka-Bird, Roos Leeming, Bronson Webb, Georgia Groome, Lewis Lemperuer Palmer, Jefferson Hall, Tyler Anthony, James Cook, T'Nia Miller, Benedict Martin
Regie: Johnny Kevorkian
Drehbuch: Johnny Kevorkian / Neil Murphy
Kamera: Diego Rodriguez
Musik: Ilan Eshkeri
FSK 16
Großbritannien / 2008

Seit dem unerklärlichen Verschwinden seines kleinen Bruders plagt sich Matt mit Schuldgefühlen herum. Die Polizei hat keine Spur, das Kind gilt offiziell als tot. Erschüttert hängt Matt seinen Erinnerungen nach bis er die Stimme des Bruders auf Tonbändern zu hören glaubt. Nur Nachbarstochter Amy glaubt ihm, die anderen halten ihn für einen Spinner. Eine Hellseherin, die Matt in seiner Verzweiflung aufsucht, hat ihre eigene Theorie. Und warum verschwinden in der Nähe immer wieder Kinder? Wie auch die Schwester seines besten Freundes Simon? Was als stilles Sozialdrama vor ungeschminktem Hintergrund seinen Anfang nimmt, entwickelt sich mit starken Soundeffekten und heftigen Horroreinschüben zum urbanen Geisterschocker. Denn hinter der ausgeblichenen Südlondoner Großstadtkulisse wuchern wahrhaft grauenvolle, okkulte Kräfte, die einen blutigen Tribut fordern.



Auch wenn dieser Film am Anfang viel eher wie ein Sozialdrama wirkt, sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn mit der Zeit entwickelt sich der eher unterschwellig aufkommende Horror, der sich ziemlich langsam und schleichend entfaltet, dabei aber vor allem zum Ende hin eine ungeheure Intensität ausstrahlt. Die größte Stärke des Films ist sicherlich die hier entstehende Atmosphäre, die eine ungeheure Tristesse ausstrahlt, die insbesondere durch die erstklassig ausgewählten Schauplätze zum Tragen kommt. Denn das Geschehen spielt sich hauptsächlich in einem sozialen Brennpunkt ab, man befindet sich an Wohnorten, die wohl jeder normale Mensch am liebsten meiden würde, da sich in ihnen so etwas wie Hoffnungslosigkeit wiederspiegelt. Diese Eindruck wird durch die kühle und trostlose Optik noch zusätzlich verstärkt, durch die man sich ganzzeitig seltsam befangen fühlt und ein Gefühl der starken Beklemmung nicht abstreifen kann.

In dieser brillant dargestellten Szenerie ist es Regisseur Johnny Kevorkian hervorragend gelungen, ein soziales Drama mit dem Geisterfilm zu kombinieren, in dem der junge Matt seinen verschwundenen Bruder sucht und dabei auf ein grauenvolles Geheimnis stösst, das erst kurz vor dem Ende seine Auflösung findet. Man bekommt hier keine großartigen Effekte oder andere spektakuläre Dinge geboten, der aufkommende Horror wird mit den einfachsten Mitteln erzeugt und kriecht dem Zuschauer mit zunehmender Laufzeit richtiggehend unter die Haut. Anfangs wird einem gar nicht so richtig bewust, das die hier erzählte Geschichte eine enorme Faszination ausstrahlt, die einen schon längst in ihren Bann gezogen hat, bevor es einem selbst bewust wird. Umso intensiver ist dann die Wirkung des Horrors, der sich gerade in der zweiten Hälfte des Films vollkommen entfalten kann und in einem fesselnden Schluß-Akkord endet, der einem die Haare zu Berge stehen lässt.

Obwohl "The Disappeared" sich eigentlich durch eine äusserst ruhige und langsamere Erzählweise auszeichnet, ist der Film in keiner Phase langatmig oder gar langweilig, eher ist hier das Gegenteil der Fall. Denn gerade durch die nicht gerade temporeiche Erzählweise entfaltet die Story erst ihre volle Intensität, die sich fast unweigerlich in den Kopf des Betrachters eingräbt und ihm keine Chance lässt, sich ihrer starken Faszination zu entziehen. Immer tiefer taucht man in das Geschehen ein und begleitet den jungen Matt auf der Suche nach der schrecklichen Wahrheit, die sich am Ende auf eine sehr schonungslose und erschreckende Art und Weise offenbart. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, das es wie ein Schlag in die Magengrube wirkt, wenn sich einem die Ausmaße der schockierenden Ereignisse präsentieren, die sich praktisch vor der Haustür der beteiligten abgespielt haben müssen, ohne das jemand etwas davon geahnt hätte.

Nun würde dieser Film nicht annähernd so gut sein, wenn er mit schlechten Schauspielern besetzt wäre. Doch in dieser Beziehung kann man vollkommen beruhigt sein, denn alle hier agierenden Darsteller liefern einen excellenten Job ab. Dabei sollte man allerdings den jungen Harry Treadaway besonders hervorheben, denn seine Darstellung des Hauptcharakters Matt hat mich ganz besonders beeindruckt. Einerseits wirkt der junge Mann sehr ruhig und auch sachlich, bringt aber auf der anderen Seite ganz ausgezeichnet die emotionalen Passagen brillant zum Ausdruck. Dabei wirkt sein Schauspiel zu keiner Zeit theatralisch oder übertrieben, alles wirkt sehr authentisch und hinterlässt einen sehr überzeugenden Eindruck. Egal, um welche Gemütsverfassung es sich handelt, in der Matt sich gerade befindet, die Ausdrucksstärke Treadaway's bringt sie brillant zum Ausdruck, was bei einem so jungen Schauspieler meiner meinung nach schon eine Besonderheit darstellt.

So ist hier ein aussergewöhnlicher und sehr guter Film entstanden, der durch seine Schlichtheit und die vorherrschende Atmosphäre vollkommen überzeugt, aber aufgrund seiner ruhigen Erzählweise auch nicht jeden Geschmack treffen wird. Auf jeden Fall aber offenbart sich hier ein intensives und eindringliches Filmerlebnis, das unter die Haut kriecht und seine Wirkung keinesfalls verfehlt.

Fazit:  "The Disappeared" bietet niveauvolle Gruselkost, die sich zwar langsam, aber sehr intensiv entfaltet und mit einfachsten Mitteln den maximalen Horror entfacht. Für mich ist diese britische Produktion ein echter Geheimtip für alle Freunde hochwertiger und spannender Geisterfilme. Die Mischung mit den Elementen eines Sozialdramas verleihen dem Film noch zusätzlich eine sehr passende Note und heben ihn so von den gewöhnlichen Vertretern dieser Filmart ab. Ein Film, denn man keinesfalls verpassen sollte.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0, 5.1 / Englisch DD 2.0
Bild: 1,85:1 16:9 anamorph
Laufzeit: 93 Minuten
Extras: Trailershow

 

 House of the Butcher 2
(Dead Meat)
mit April Billingsley, Maury Sterling, Ron Jeremy, Terry Mross, Heather Joy Budner, Justin Capaz, Faye Canada, Alan Fessenden, Elizabeth Mullins, Gene Nash, Jonas Haggins, Ben Affan, Kevin Campbell, Dye-Anne Klein, Marie Lorino
Regie: Philip Cruz
Drehbuch: Philip Cruz / James Hyde
Kamera: Jose Zambrano Cassella
Musik: Stephen E. Crox / Lee Riley
Keine Jugendfreigabe
USA / 2005

Eine Gruppe von Cheerleadern gerät auf der Fahrt zu einem Wettbewerb in einen Auto-Unfall. Und in den tiefen Wäldern Floridas Hilfe zu finden gestaltet sich ziemlich schwierig. Doch sie bemerken bald, dass sie nicht alleine sind. Zwei ausgebrochene Strafgefangene auf der Flucht nehmen die Mädchen gefangen und bringen sie zu einer alten Jagdhütte. Was alle Beteiligten nicht wissen ist, das sich eben in dieser Jagdhütte auch der legendäre "Andre - Der Metzger" aufhält. Dieser ist in teuflischer Mission unterwegs und macht beim abschlachten keine Unterschiede zwischen Strafgefangenen, Cheerleadern oder Gesetzeshütern. Den er handelt im Namen der Hölle...



Das es sich bei vorliegendem Werk um eine extrem niedrig budgetierte Independent-Produktion handelt, merkt man dem Film in jeder einzelnen Szene an, denn großes Kino wird hier definitiv nicht geboten. Auch sollte man gar nicht erst mit der Erwartungshaltung an das Geschehen herangehen, hier einen ernsthaften Vertreter des Backwood-Horrors zu sehen, denn der Film nimmt sich auch selbst nicht gerade ernst. Vielmehr sollte man als Zuschauer schon eine besondere Vorliebe für sehr trashig gehaltene Horrorfilme haben, denn dann wird man voll auf seine Kosten kommen und enorm viel Spaß an diesem teilweise skurrilen Filmchen haben. Denn insbesondere im Bezug auf den Trashgehalt sind hier sämtliche Zutaten vorhanden, die einen gelungenen und kurzweiligen Filmgenuss garantieren. Schlechte Darsteller, eine hanebüchene Geschichte, unlogische Verhaltensweisen und extrem sinnbefreite Dialoge sind die hervorstechenden Markenzeichen eines Horrorfilms, der zwar nicht gerade viel Klasse oder Qualität besitzt, aber jederzeit beste und äusserst kurzweilige Unterhaltung bietet.

Allein an den darstellerischen Leistungen kann man sich teilweise ergötzen, denn sie sind dermaßen schlecht, das man phasenweise richtiggehend von Lachkrämpfen erfasst wird, die einem fast zwangsläufig die Tränen in die Augen jagen. Einige der Situationen, in die die Protagonisten hier geraten, sind so grotesk und vollkommen überzogen dargestellt, das der Betrachter wirklich seine helle Freude daran hat. Die gesamte Story ist dabei mit ständigen sexuellen Anspielungen gespickt, die sich vor allem in den völlig sinnbefreiten und teils dämmlichen Dialogen wiederspiegeln. Das hört sich zwar auf den ersten Blick alles sehr negativ an, ist aber keineswegs so gemeint, denn gerade diese klotzhohlen Dialoge sind ein absolutes Highlight des Films und passen einfach perfekt in das insgesamt extrem schräge Gesamtbild, das "House of the Butcher 2" hinterlässt. So entseht hier auch jede Menge abstruser Situationskomik, bei der man sich nicht immer ganz sicher sein kann, ob sie beabsichtigt ist oder nicht. Doch im Prinzip ist das auch vollkommen egal, denn sie ist definitiv vorhanden und verleiht dem Geschehen eine äusserst humorige Note.

Nun sollte man sich aber von Anfang an darauf einstellen, das man so etwas wie einen echten Spannungsbogen oder eine bedrohlich anmutende Grundstimmung nicht antreffen wird, denn dafür ist das Geschehen einfach viel zu überdreht und trashig, als das ernsthafte Horrorelemente hier eine Chance hätten. Dafür bekommt man einige etwas härtere Szenen geboten, die allerdings erst in der zweiten Filmhälfte zu sehen sind. Insgesamt ist der Härtegrad aber in einem recht überschaubaren Rahmen vorhanden, wer auf ein sinnloses Gemetzel hofft, der wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Ich persönlich bin der Meinung, das die vorhandenen Szenen absolut ausreichend sind und in diesem grotesken Meisterwerk eigentlich auch eher Nebensache sind.

Wer sich an einem äusserst trashigen Backwood-Horrorfilm erfreuen kann, der kommt an diesem Werk von Philip Cruz auf keinen Fall vorbei, denn hier wird alles geboten, was ein solches Werk auszeichnet. Rein filmisch gesehen bekommt man es hier eher mit einer mittleren Katastrophe zu tun, die aber über einen ausserordentlich hohen Unterhaltungsfaktor verfügt. Dabei sollte man aber jederzeit bedenken, das der vorhandene Humor nicht jeden Geschmack treffen wird, da er für viele doch eher etwas gewöhnungsbedürftig ist. Freunde des schlechten Geschmacks aber werden sicher begeistert sein und sich an den talentfreien Darstellern und den unter ihnen geführten Dialogen erfreuen können, die so herrlich sinnbefreit sind, das es einem die Tränen in die Augen treibt.

Fazit: "House of the Butcher 2" ist im Prinzip ein grottenschlechter Horrorfilm, der aber gerade aus dieser Tatsache seine Stärken entwickelt. Denn so wird er für jeden Tras-Fan schon fast zum Pflichtprogramm, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Spaß, kurzweilige Unterhaltung und jede Menge skurrile Situationen sind hier vorprogrammiert und man kann schon fast eine Garantie dafür aussprechen, das hier kein Auge trocken bleibt.

 

 Pontypool - Radio Zombie
(Pontypool)
mit Stephen McHattie, Lisa Houle, Georgina Reilly, Hrant Alianak, Rick Roberts, Daniel Fathers, Beatriz Yuste, Tony Burgess, Boyd Banks, Hannah Fleming, Rachel Burns, Laura Nordin, Louis Negin, Diane Gordon, Daniel Park
Regie: Bruce McDonald
Drehbuch: Tony Burgess
Kamera: Miroslaw Baszak
Musik: Claude Foisy
FSK 16
Kanada / 2008

Der Radio-Moderator Grant ist ein Urgestein und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Eines nachts, er ist gerade auf Sendung, erfährt er, dass sich ein tödliches Virus in der Stadt Pontypool ausbreitet. Er verschanzt sich mit seiner Crew im Sender, die einzige Verbindung nach draußen ist das Radio. Ihre einzige Möglichkeit, die Welt vor der totalen Vernichtung zu bewahren ist ihre Sendung, in der Sie die Menschen warnen. Sie wissen aber nicht, wie lange sie sicher sind. Wann das Virus in das Gebäude eindringt



Bei "Pontypool" bekommt es der Zuschauer einmal mit einem Zombiefilm der etwas anderen Art zu tun. Hier gibt es keine reisserischen Angriffe oder großartige Beisszenen zu sehen, ganz generell mangelt es dem Film am üblichen Härtegrad, der Filme dieser Art ansonsten auszeichnet. Das bedeutet jetzt aber keineswegs, das man es mit einem langweiligen Film zu tun hat, denn eher das Gegenteil ist hier der Fall. Die Grundidee des Films ist so schlicht wie auch gleichzeitig genial, denn im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern bekommt man nicht das übliche Zombie-Spektakel geboten, da man sich lediglich mit dem Moderatoren-Team des örtlichen Radiosenders in deren Zentrale befindet und nur Bruchstücke des Geschehens über die ausgebrochene Seuche mitbekommt. Dabei wird nie das Szenario auf den Strassen gezeigt, man erhält lediglich die Informationen, die durch Telefonanrufe beim Sender eingehen.

Und gerade durch diese vollkommen neue Variante, in der man als Zuschauer auf dem gleichen Wissensstand ist wie die Moderatoren, entwickelt sich eine sehr dichte und beklemmende Grundstimmung, die drohendes Unheil ankündigt, das aber größtenteils nicht greifbar ist. Man kann über weite Strecken des Films nur erahnen, was sich ausserhalb des Radiosenders abspielt und kann so seiner Fantasie freien Lauf lassen. Dadurch baut sich auch ein immenses Maß an Spannung auf, fast im Minutentakt wird die Spannungsschraube immer fester gezogen, so das man es fast nicht mehr aushalten kann. Was hier zu Beginn vielmehr wie ein schlechter Scherz wirkt, wird mit der Zeit zur grausamen Realität und versetzt die Protagonisten phasenweise in absolute Fassungslosigkeit, da sie kaum glauben können, was in der kleinen Stadt "Pontypool" vor sich geht.

Damit kommen wir aber auch gleich zur unglaubwürdigen Seite des Films, denn die Erklärung, die man für den Ausbruch der Seuche erhält, ist doch schon als hanebüchen zu bezeichnen. Sicher, vielleicht wollte Regisseur Bruce McDonald mit seiner gelieferten Erklärung innovativ sein, hat aber meiner Meinung nach genau das Gegenteil erreicht. Bei Zombiefilmen von so etwas wie realität zu sprechen, fällt sowieso nicht gerade leicht, doch die hier gewählte Erklärung ist doch so abstrus, das man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln kann. Und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das dieser im Prinzip wirklich gelungene Film den Zuschauer doch mit eher zwiespältigen Gefühlen zurücklässt, denn einerseits wird man mit einer durchaus interessanten Geschichte konfrontiert, die jederzeit spannend erzählt wird und dem Betrachter eine vollkommen neue Perspektive bietet, sich aber andererseits durch die grotesken Erklärungsversuche sehr viel von ihrer Ernsthaftigkeit nimmt.

Doch dafür wird man meiner Meinung nach mit sehr guten schauspielerischen Leistungen entschädigt, wobei man insbesondere Stephen McHattie in der Rolle des zynischen Moderators besonders hervorheben sollte, denn seine Darstellung ist absolut überzeugend und authentisch. Doch auch die anderen Schauspieler spielen ihre Parts sehr solide, so das es in dieser Beziehung keinen Grund zur Beanstandung gibt. Lediglich in den letzten Passagen des Films könnte man das Schauspiel als etwas überzogen bewerten, was aber auch wieder in der mitgelieferten Erklärung für das Geschehen begründet liegt, da die vorhandenen Dialoge davon betroffen sind und so auch eine kuriose Note enthalten.

Fazit: "Pontypool" ist ein etwas anderer Zombiefilm, denn hier muss man auf die ansonsten üblichen Zutaten wie Härte und Gewalt verzichten. Vielmehr wird man in die Rolle eines Zuhörers versetzt, der das eigentliche Geschehen nicht sehen kann, was sehr viel Raum für die eigene Fantasie bietet, in der man sich das Szenario ausmalt. Dadurch empfindet man die behandelte Thematik einmal vollkommen anders und diese Erfahrung ist als durchaus positiv einzuordnen. Allerdings hätte man durch eine nicht ganz so skurrile Erklärung für das Ganze noch viel mehr Ernsthaftigkeit erreicht und der Film hätte eine noch intensivere Wirkung erzielt. Trotzdem bekommt man einen insgesamt guten Film geboten, in dem die positiven Dinge überwiegen.

 

 Die Todesparty
(Slaughter High)
mit Caroline Munro, Simon Scuddamore, Carmine Iannaccone, Donna Yeager, Gary Martin, Billy Hartman, Michael Safran, John Segal, Kelly Baker, Sally Cross, Josephine Scandi, Marc Smith, Dick Randall, Jon Clark
Regie: George Dugdale / Mark Ezra
Drehbuch: George Dugdale / Mark Ezra
Kamera: Alan Pudney
Musik: Harry Manfredini
Ungeprüft
USA / 1986

Marty, ein unbeliebter Streber der gerne cool wäre, fällt auf jeden miesen Trick der "coolen" Mitschüler rein. Irgendwann geht ein Scherz schrecklich schief und Marty landet im Krankenhaus mit schwersten Verbrennungen und Veretzungen. Einige Jahre später werden alle, die damals Schuld am Unglück waren, zu einem Highschooltreffen eingeladen. Nach kurzem Feiern merken alle sofort, dass dies keine normale Feier ist, es ist eine Todesparty!



Das sich Streiche, die man während seiner Schulzeit anderen Mitschülern gespielt hat, auch nach mehreren Jahren gegen einen selbst richten können, wird in diesem herrlichen Slasher aus dem Jahre 1986 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dabei wurde hier sehr darauf geachtet, das wirklich sämtliche Zutaten enthalten sind, die einen Film dieser Art so auszeichnen. So ist es dann auch kein Wunder, das hier wirklich alle Klischees bedient werden, es gibt reichlich Blut, vollkommen unlogisch agierende Darsteller, eine tolle Atmosphäre und jede Menge Spannung. Hinzu kommt noch ein angemessener Härtegrad, so das sich der Film auch keinesfalls hinter Genregrößen dieser Zeit zu verstecken braucht. Daran ändert auch die Tatsache nichts, das der Mörder von Anfang an bekannt ist, denn das Einzige was hier zählt, sind seine Taten.

Also sollte man auf keinen Fall eine ausgefeilte und tiefergehende Geschichte erwarten, es handelt sich im Endeffekt um eine slasherübliche 08/15 Story, was jetzt aber keineswegs abwertend gemeint ist. Denn die Storyline wird durchgehend interesasant erzählt und baut auch jede Menge Spannung auf, die sich immer wieder in den einzelnen Morden entladen kann, die teilweise sogar ziemlich einfallsreich gestaltet sind und so eine Menge Abwechslung bieten. Der Zuschauer wird dadurch ganzzeitig bei Laune gehalten und lenkt seine gesamte Aufmerksamkeit auf das Geschehen in der verlassenen und baufälligen Schule, das durch eine sehr bedrohliche Atmosphäre noch zusätzlich verstärkt wird. Denn der Schauplatz dieses alten Gebäudes ist absolut perfekt ausgewählt, die Jagd durch die düsteren und dunklen Korridore kann schon der Auslöser für so manche Gänsehaut sein, die einen während des Films überzieht.

Auch die härteren Szenen können sich jederzeit sehen lassen, auch wenn sie aus heutiger Sicht vielleicht nur noch Nostalgiker wirklich begeistern. Aber hier gab es zum Glück noch nicht die mittlerweile zu oft verbreiteten und so manches Mal künstlich wirkenden SFX, hier sieht man phasenweise noch echte Handarbeit. Auf jeden Fall aber bekommt man hier alles geboten, was einen erstklassigen Slasher so sehenswert macht, so das der Unterhaltungsfaktor als enorm hoch zu bezeichnen ist und man einen sehr kurzweiliges Filmvergnügen serviert bekommt.

Dazu tragen auch die Darsteller bei, von denen man sicherlich keine sensationellen Leistungen erwarten darf, deren Schauspiel aber perfekt in das Szenario hineinpassen. Insbesondere die teils vollkommen unlogischen Verhaltensweisen dürfen nicht fehlen, über die man sich als Zuschauer einerseits immer wieder aufregt, die aber auf der anderen Seite auch nicht fehlen dürfen, denn ansonsten würde es sich um keinen echten Slasher halten, da gerade diese Dinge doch ein echtes Markenzeichen dieser Filme darstellen. Und die Macher des Films haben verstärkt darauf geachtet, das es sich hier um einen typischen 80er jahre-Slasher handelt, der einfach alles beinhaltet, was wichtig und sehenswert ist.

Fazit: "Die Horrorparty" ist eine weitere kleine Perle aus dem schier unerschöpflichen Reservoirs des 80er Jahre-Horrorfilms, der ganz einfach unnachahmlichen Charme entwickelt und so unverwechselbar daherkommt, das man ihn einfach mögen muss. Spannende und teils blutige Unterhaltung der besseren Art ist hier vorprogrammiert, so das man sich dieses Kleinod keinesfalls entgehen lassen sollte.

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