Blutiges - Unheimliches - Splatter (16. Januar 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
16. Januar 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 War of the Living Dead 2
(Dead Moon Rising)
mit Jason Crowe, Mike Seely, Erica Goldsmith, Gary Williams, Tucky Williams, Kiki Wallace, Derek Miller, Jennifer Shank, Chris Albro, Jeff Mitchell, Cory J. Grace, Gracie Maddox, Dillon Owen, Warren Maddox, Josh Stopfel
Regie: Mark E. Poole
Drehbuch: Mark E. Poole
Kamera: Mark E. Poole
Musik: Alan Grosheider / Mark E. Poole
FSK 16
USA / 2007

Eine mysteriöse Seuche überfällt die Menschen in Louisville. Wer infiziert ist, verspürt Hunger nach Fleisch....nach Menschenfleisch. Das bestimmt das gesamte Denken und Handeln der zu Zombies mutierten Kranken. Es gibt keine Aussicht auf Heilung, und es werden immer mehr. Über 90 % der Einwohner sind von der tödlichen Seuche bereits befallen. Für Jim und seine Freunde gibt es nur eine Hoffnung: sein Maschinengewehr mit 1.000 Schuss pro Minute.

 

Als erstes sollte man vielleicht erwähnen, das dieser zweite Teil inhaltlich rein gar nichts mit seinem Vorgänger zu tun hat. War schon der erste Teil eine absolute Low Budget Produktion, die aber meiner Meinung nach über einige recht gute Ansätze verfügt hat, so haben die Macher hier ihr Augenmerk gänzlich auf eine Zombie-Komödie gelegt, die allerdings wohl lediglich hartgesottenen Trash-Fans viel zu bieten hat. Inhaltlich und filmisch gesehen ist dieses Werk nämlich eine mittlere Katastrophe, wer hier einen ernstzunehmenden Genre-Beitrag erwartet, der sollte sich besser gar nicht erst mit dem Film beschäftigen, da ansonsten die Enttäuschung ziemlich groß sein könnte.

Von Beginn an wird sehr schnell klar, in welche Richtung sich die hanebüchene Geschichte entwickelt und das eigentlich keinerlei Substanz vorhanden ist. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man ohne weiteres zu der Vermutung gelangen, das man es mit einer Produktion der Troma-Studios zu tun hat, denn das, was einem hier geboten wird, kann man ohne Übertreibung als den puren Trash bezeichnen. Schlechte Darsteller, eine Story, die nicht der Rede wert ist, billige Effekte und teilweise dämliche Dialoge, es ist einfach alles vorhanden, was einen echten Trashfilm auszeichnet.

Und gerade durch diese Zutaten, die im Prinzip auf einen äusserst schlechten Film hindeuten, verleihen diesem Werk von Mark E. Poole seine ganz eigene und besondere Note und lassen so keinerlei Zweifel über einen auf jeden fall sehr hohen Unterhaltungswert. Denn es ist vollkommen egal, das man hier nicht mit einem cineastischen Hochgenuss konfrontiert wird, wer Trashfilme liebt, der kommt voll auf seine Kosten und wird eventuell sogar begeistert sein, denn die phasenweise extrem skurrilen Situationen sorgen doch dafür, das man teils aus dem lachen kaum herauskommt. Dazu passen auch die grottenschlechten schauspielerischen Leistungen, bei denen man sich nicht immer sicher sein kann, ob sie aus nicht vorhandenem Talent hervorgehen, oder vollkommen beabsichtigt und total überzogen in Szene gesetzt wurden.

Wie dem auch sei, es passt einfach alles perfekt zusammen, so das hier eine Perle des schlechten Geschmacks entstanden ist, die ganz sicher nicht jeden Geschmack treffen wird, aber Fans des Trashfilms begeistern wird. Absurder und grotesker wie hier hätte man das Geschehen kaum umsetzen können, es gibt eigentlich keine einzige Einstellung, die auch nur ansatzweise logisch und nachvollziehbar wirken würde. Insgesamt gesehen bekommt man jedenfalls sehr kurzweilige und bestens unterhaltende Trashkost geboten, die sich kein Freund dieser Filmart entgehen lassen sollte.


Fazit:


"War of the Living Dead 2" ist wieder einmal ein Film, bei dem die Meinungen stark auseinandergehen werden. Wer aber von Anfang an weiss, auf was er sich hier einlässt und mit dem hier gezeigten Humor etwas anfangen kann, der wird begeistert sein und seinen Spaß haben, dessen bin ich mir sicher. Es ist kein Film für Cineasten, aber die Freunde des schlechten Geschmacks sind hier genau an der richtigen Adresse.

 

 I Sell the Dead
(I Sell the Dead)
mit Dominic Monaghan, Ron Perlman, Larry Fessenden, Angus Scrimm, John Speredakos, Eileen Colgan, Brenda Cooney, Daniel Manche, Joel Garland, James Godwin, Alisdair Stewart, Heather Robb, Aidan Redmond, Heather Bullock, Patrick Bucklew
Regie: Glenn McQuaid
Drehbuch: Glenn McQuaid
Kamera: Richard Lopez
Musik: Jeff Grace
FSK 16
USA / 2007

Arthur Blake ist am Ende einer erfolgreichen Karriere im Irland des 18. Jahrhunderts angelangt. Augenblicklich sitzt er im Gefängnis und wird seinem Kompagnon Willie Grimes bald auf die Guillotine folgen. Vorher aber legt er noch die Beichte ab, schildert Pater Francis über seinen finstern Auftraggeber Dr. Vernon Quint, den blutigen Konkurrenzkampf mit der rivalisierenden Murphy-Gang und wie sich manch ausgegrabene Leiche als gar nicht so tot erwies.

 

Es sind die dichte Atmosphäre und die ab und zu eingestreute Hommage an die britischen Hammer Studios, die hier die Stärken dieser Horror-Komödie darstellen, hinzu kommen einige teils sehr skurrile Situationen, in denen die Leichenräuber auf sehr aussergewöhnliche Tote stossen. Ansonsten hat "I Sell the Dead" nicht unbedingt spektakuläre Highlights zu bieten, ist aber dennoch eine recht gelungene Horror-Komödie, die größtenteils kurzweilig und unterhaltsam geraten ist, auch wenn das Einfügen einiger witziger Passagen mehr dem Film sicher gut zu Gesicht gestanden hätte. So ist es dann aber doch der Fall, das gewisse Passagen trotz einer relativ kurzen Laufzeit des Films von knapp 78 Minuten etwas langatmig wirken, wobei dies vor allem im ersten Drittel zu beobachten ist. Denn dieser Teil der Geschichte gestaltet sich doch etwas zäh, bevor das Geschehen danach doch etwas an Fahrt aufnimmt, um dann auch die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuschauers für sich zu gewinnen.

Ganz generell ist der Inhalt der Story sehr knapp bemessen und dient vielmehr als etwas bessere Rahmenhandlung, besticht aber durch eine excellente und sehr düster anmutende Atmosphäre, die schon ein gewisses Ghotic-Flair aufkommen lässt. Zusätzlich unterstüzt wird das noch dadurch, das sich fast der gesamte Film bei Nacht abspielt, was zugegebenermaßen die Faszination des Szenarios etwas in die Höhe schnellen lässt. So entwickelt sich auch im laufe der Zeit so etwas wie ein konstanter Spannungsbogen, den man dem Film keineswegs absprechen kann, auch wenn es sich um eine Horror-Komödie handelt und der komödiantische Anteil ganz klar im Mittelpunkt steht. Das merkt man insbesondere in den Passagen, in denen die Grabräuber einige spezielle Tote ausgraben, denn hier treffen sie bespielsweise auf Vampire oder Ausserirdische, was dem ganzen eine herrlich groteske Note verleiht und einem doch den ein oder anderen Lacher entlocken kann. Ansonsten aber ist der Humor eher unterschwellig und von feiner Natur, so das er manchmal nicht gleich auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Etwas überrascht war ich über die Tatsache, das es sogar einige blutige und härtere Szenen zu sehen gibt, die aber keinesfalls übermäßig vorhanden sind und die man eher als passendes Beiwerk betrachten sollte. Insgesamt gesehen ist der Großteil des Filmes eigentlich recht stimmig geworden, neben der schon erwähnten und sehr gut gelungenen Atmosphäre sind auch die ausgewählten Schauplätze absolut passend, lediglich die Kulissen sind etwas spärlich ausgefallen, da man fast gänzlich auf Bauten verzichtet hat. Dafür sind aber die Kostüme sehr authentisch und vermitteln einem das richtige Feeling für die damalige Zeit. Was einige Leute vielleicht etwas stören könnte, ist die dioch eher willkürliche Erzählweise der geschichte, bei der sich kein roter Faden erkennen lässt, da einige Kapitel eben so willkürlich eingefügt wurden.

Letztendlich bietet "I Sell the Dead" aber doch sehr gute Unterhaltung und ist eine charmante Komödie, die zwar bis auf wenige Ausnahmen nicht unbedingt über die großen Schenkelklopfer verfügt, sondern vielmehr zum schmunzeln animiert. Solide Schauspieler tragen ihren Teil dazu bei, das der Unterhaltungswert des Filmes über dem Durchschnitt liegt und für ein recht kurzweiliges Filmvergnügen sorgt, das aber nicht unbedingt einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen wird.

Fazit: "I Sell the Dead" ist sicherlich jederzeit für einen gemütlichen Filmabend zu empfehlen, ob es zu mehr reicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Einige entstehende Längen hätten bestimmt vermieden werden können, vor allem, wenn man bedenkt, das die Laufzeit sowieso schon äusserst kurz geraten ist. Dennoch kann man sich dieses Werk ohne Bedenken anschauen, da es auch genügend positive Dinge beinhaltet und Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Mir persönlich hat das einmalige Anschauen gereicht, aber andere werden das bestimmt ganz anders sehen.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 82 Minuten

 

 Sexykiller
(Sexykiller, moriras por ella)
mit Macarena Gomez, Javier Ambrossi, Angel de Andres Lopez, Jimmy Barnatan, Carolina Bona, Javier Botet, Cesar Camino, Nadia Casado, Andreu Castro, Alberto Chaves, Damaso Conde, Juan Diaz, Victor Dupla, Luciano Federico, Lucas Fuica, Maria Lanau, Pablo Pinedo
Regie: Miguel Marti
Drehbuch: Paco Cabezas
Kamera: Carles Gusi
Musik: Fernando Velazquez
Keine Jugendfreigabe
Spanien / 2008

Auf dem Universitätscampus treibt ein Serienkiller sein Unwesen, dem schon der Dekan und einige der Studenten zum Opfer gefallen sind. Das von der Polizei erstellte Profil geht von einem untersetzten Mann mittleren Alters aus. Doch weit gefehlt. Der brutale Killer ist ausgerechnet Barbara, das "fashion victim" des Campus - und so sexy, das man(n) für sie sterben würde. Sie ist eine durchgeknallte Psychophatin, die keinen Grund braucht, um zu töten. Sie löscht Leben aus, weil es ihr Spaß macht. Auf dem Campus lernt sie Tomas, einen leicht verwirrten Wissenschaftler kennen, in den sie sich verliebt. Oder wird sie Tomas auch nur verführen und ihn dann kaltblütig abschlachten= Und wo kommen eigentlich die ganzen Zombies her?



Bei dieser spanischen Produktion ist es sehr empfehlenswert, wenn man ganz generell etwas mit Trashfilmen anfangen kann, denn das, was einem hier geboten wird, kann man unter keinen Umständen ernst nehmen. Doch das will der Film auch gar nicht, er will einfach nur gut unterhalten und das tut er dann auch in jeder Sekunde seiner Laufzeit. Dabei wird der Zuschauer mit einer absolut schrillen und bunten Geschichte konfrontiert, die wirklich alles bietet, was einen guten Trashfilm ausmacht. Sexy Mädchen, skurrile Gesangseinlagen und witzige Dialoge sind nur einige der Dinge, die das Geschehen zu einem extrem kurzweiligen Filmerlenbis machen, das man sicherlich nicht so schnell vergisst

Begriffe wie Logik oder Realität sollte man von Beginn an über Bord werfen, denn so etwas wird man keinesfalls antreffen. Dafür wird man mit herrlich überzogen gezeichneten Charakteren belohnt, die in den vorwiegend extrem skurrilen Passagen durch absolut passendes Schauspiel überzeugen können. Besonders sticht hierbei die Figur der Barbara heraus, die dem Geschehen eindrucksvoll ihren Stempel aufdrückt. Nur sehr selten wird man mit einem Killer konfrontiert, der so sexy und cool ist und einem gleichzeitig das Gefühl vermittelt, das er nicht von dieser Welt ist. Die Coolness, die Barbara bei ihren Taten an den Tag legt, vermittelt fast zwangsläufig den Eindruck, das es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt gäbe, als andere Menschen zu ermorden.

Ihre Art zu töten ist hart und kompromisslos und sie braucht keinerlei Grund für ihre Taten, es macht ihr ganz einfach Spaß, anderen Menschen bei ihrem vorzeitigen Ableben behilflich zu sein. Und genau dieser Spaß-Faktor zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte, denn das Szenario ist so übertrieben und phasenweise grotesk dargestellt, das man seine helle Freude daran hat und teilweise aus dem Lachen kaum herauskommt. So fällt auch der vorhandene und recht beachtliche Härtegrad gar nicht einmal sonderlich auf, denn durch die äusserst humorige Seite des Films wird auch die Härte auf witzige Art und Weise dargestellt. So wirkt selbst die Zombie-Invasion zum Ende der Story eher belustigend und keinesfalls bedrohlich, obwohl die Untoten gut und angsteinflössend geschminkt sind.

Regisseur Miguel Marti hat mit "Sexykiller" eine herrlich schrille und vollkommen überdrehte Horror-Komödie geschaffen, die von der ersten bis zur letzten Minute die pure Unterhaltung bietet. Wer einen Film wie "Mucha Sangre" zu schätzen weiss, der wird dieses Werk lieben. Man sollte dabei allerdings nicht vergessen, das es keine Komödie im herrkömmlichen Sinne ist, sondern Trash in Reinkultur, aber von der guten Sorte. Wer also mit dieser Art von Filmen etwas anfangen kann, der wird hier voll auf seine Kosten kommen und mit einem skurrilen Werk der Extraklasse konfrontiert.

Fazit: Die Spanier scheinen ein Händchen für trashige Horror-Komödien zu haben, das konnte man seinerzeit schon bei "Mucha Sangre" sehen. Mit "Sexykiller" erreicht uns nun ein weiterer Film dieser Art, bei dem der Spaß-und Unterhaltungs-Faktor enorm hoch angesiedelt ist. Ein aussergewöhnlicher und äusserst witziger Genre-Vertreter, den sich keiner entgehen lassen sollte, denn ansonsten verpasst man wirklich etwas.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Spanisch / DTS, DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 / 16:9
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Making of, Trailershow

 

 The Hillside Strangler
(The Hillside Strangler)
mit C. Thomas Howell, Nicholas Turturro, Allison Lange, Marisol Padilla Sanchez, Jennifer Tisdale, Kent King, Aimee Brooks, Natasha Melnick, Damon Whitaker, Brandin Rackley, Jessica Allegra, Roz Witt, Lin Shaye, Tricia Dickson, Kylie Rachel
Regie: Chuck Parello
Drehbuch: Stephen Johnston / Chuck Parello
Kamera: John Pirozzi
Musik: Danny Saber
SPIO / JK
USA / 2004

Es war eine der furchterregendsten und schmerzhaftesten Kapitel in der Geschichte von Los Angeles. Zwischen 1977 und 1979 ermorden Kenneth Bianchi und sein Cousin Angelo Buono insgesamt 10 Frauen in Hollywood auf grausamste Weise. Ihre Leichen legten sie in verhöhnenden Stellungen an Straßenrändern und in den Hügeln von L.A. ab.

Dies ist die wahre Geschichte der HILLSIDE STRANGLER.



Regisseur Chuck Parello hat im Bereich des Serienkillerfilms einen guten namen, stammen von ihm doch auch Werke wie "Ed Gein" oder "Henry - Portrait of a Serial Killer". So ist es auch keineswegs weiter verwunderlich , das man auch in vorliegendem Film mit einer sehr realitätsnahen Verfilmung über den "Hillside Strangler" konfrontiert wird. Doch haben eben diese Verfilmungen auch zumeist den Nachteil, das es eine ganze Zeit dauert, bis sich ein wirklich konstanter Spannungsbogen entwickelt. Dabei sollte man aber fairerweise erwähnen, das gerade das erste Drittel des Films, in dem die Vorgeschichte erzählt wird und man einen guten Überblick darüber erhält, warum es überhaupt zu den späteren Prostituiertenmorden kam, keineswegs langweilig gestaltet ist. Ganz im Gegenteil, gerade der Charakter von Bianchi wird einem sehr nahe gebracht und man kann es kaum nachvollziehen, wie aus diesem doch eher stillen und unsicheren Mann eine reissende Betie wird, der etliche Frauen auf dem Gewissen hat. Dabei ist es insbesondere der glanzvollen Darstellung von C. Thomas Howell zu verdanken, das der hier entstehende Eindruck von Bianchi sich sehr glaubwürdig und authentisch darstellt.

Besonders die Veränderung seines Charakters, die hauptsächlich durch den Einfluss seines Cousins Angelo Buono (Nicholas Turturro) entsteht, wird ganz besonders gut herausgearbeitet. Die beiden Männer könnten eigentlich nicht unterschiedlicher sein, auf der einen Seite der eher ruhige und manchmal sogar in sich gekehrt wirkende Bianchi, und andererseits der agressive und bestimmende Buono, dem es nicht schwerfällt, seinen mental schwachen und leicht beeinflussbaren Cousin zu manipulieren und für seine Zwecke zu gewinnen. Die Charakterzeichnung der beiden Hauptfiguren ist äusserst gut gelungen und wird durch die excellenten schauspielerischen Leistungen noch zusätzlich unterstrichen.

Durch den ständigen Kontakt zu seinem Cousin verspielt Bianchi alles, sogar seine recht glückliche Beziehung zu seiner schwangeren Freundin Ckaire nähert sich dem Ende, da sein Verhalten immer agressiver wird. Als die beiden Männer dann ihre Mordserie starten, bei der sie die Opfer vollkommen willkürlich aussuchen, scheint der Weg zurück unmöglich zu sein. In diesen Passagen des Films kommt die Wesensveränderung Bianchis besonders gut zum Ausdruck, denn rät sein Cousin zur Vorsicht und will eine sogenannte "Mordpause" einlegen, da die Polizeipräsenz im Rotlichtviertel immer stärker wird, merkt man ganz eindeutig, das sich bei Bianchi eine Art Sucht entwickelt hat, er will töten, um seinen aufgestauten Frust loszuwerden und lässt dabei alle Vorsicht ausser acht. Selbst nachdem er sich mit Claire wieder versöhnt hat und Los Angeles verlassen hat, überkommt ihn immer wieder der Mordtrieb, was letztendlich auch zur Überführung der beiden Serienmörder führt.

Nun ist die vorliegende Fassung des Films leider um gut 7 Minuten gekürzt, wobei es sich zwar lediglich um 2 durchaus geschickt gesetzte Schnitte handelt, wodurch aber 2 Morde praktisch vollkommen unter den Tisch fallen. Allerdings ist dieses Werk trotzdem absolut sehenswert und auch, wenn es nicht besonders viel visuelle Härte beinhaltet, so entwickelt sich doch gerade im Kopf des Betrachters ein nicht zu unterschätzender Härtegrad, der insbesondere durch die Kaltblütigkeit der beiden Killer ausgelöst wird und nicht spurlos an einem vorbeigeht. Insgesamt gesehen hat man es hier mit einer der besten und eindrucksvollsten Verfilmungen über reale Serienkiller zu tun, die ganz besonders durch ihre brillanten Charekterdarstellungen beeindruckt und so einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Fazit: "The Hillside Strangler" ist ein sehr atmosphärischer Film, der zwar einige Zeit braucht, um die richtige Spannung aufzubauen, dabei aber zu keiner Zeit auch nur ansatzweise langweilig erscheint. Durch die besonders gut Darstellung der Hauptcharaktere bekommt der Zuschauer einen sehr authentischen Eindruck des Geschehens geboten und erhält einen tiefen Einblick in die tiefsten seelischen Abgründe der Killer, die sichtliche Freude an ihren abscheulichen Taten haben. Trotz der Kürzung um gut 7 Minuten bin ich der Meinung, das man dieses Werk bedenkenlos weiterempfehlen kann.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,85:1 / Widescreen anamorph
Laufzeit: 90 Minuten
Extras: Deleted Scenes, Interview mit C. Thomas Howell, Originaltrailer, Bildergalerie, Trailershow

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