Fairchild, Melissa: Himmelsauge - Die Geheimnisse des Brückenorakels

Melissa Fairchild - HimmelsaugeHimmelsauge –
Die Geheimnisse des Brückenorakels
von Melissa Fairchild
aus dem Englischen von Karin Dufner
383 Seiten, 14,95 €
ISBN: 978-3426283127
Erschienen: Winter 2009 (D)
PAN Verlag

Vor den entsetzten Augen Dutzender Londoner Bürger springt ein Junge todesmutig vor eine heranrasende U-Bahn. Er wird von ihr erfasst – und überlebt das Unglück wider aller Erwarten. Damit nicht genug: Die Verletzungen, die er davongetragen hat, verheilen ungewöhnlich schnell. Ärzte und Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Damit sind sie übrigens nicht allein: Als der Junge nach dem schrecklichen Unfall in einem Krankenhaus zu sich kommt, kann er sich an absolut nichts mehr aus seinem früheren Leben erinnern. Nicht einmal sein Name ist ihm bekannt.

Jemand anders allerdings scheint den Jungen zu kennen: Kellen, ein unheimliches Wesen mit übernatürlichen Kräften, setzt alles in seiner Macht Stehende daran, den Jungen in seine Finger zu bekommen. Nur mit Müh und Not entkommt dieser seinem geheimnisvollen Häscher.

Auf der Flucht vor Kellen stolpert der Junge in ein unglaubliches Abenteuer – und muss erkennen, dass es jenseits dieser Welt eine weitere gibt, die nach ganz eigenen Regeln funktioniert ...

Will man den Debütroman »Himmelsauge« der britischen Autorin Melissa Fairchild in einem Wort umschreiben, so trifft es die Bezeichnung „gewöhnlich“ wohl am besten. Im Grunde lässt sich auch nicht viel mehr über den Roman sagen.

»Himmelsauge« ist ein All Age-Roman, wie es sie derzeit zu Dutzenden auf dem Markt zu finden gibt. Leichte Kost ohne jeglichen Tiefgang. Die einzelnen Bestandteile der kindgerechten Handlung reihen sich in rascher Abfolge aneinander und werden in aller Eile abgehandelt. Das sorgt zwar dafür, dass keine Langeweile aufkommt, verhindert jedoch zugleich jeglichen Spannungsaufbau.

Die Story als solche ist recht banal und hält spätestens nach vier Kapiteln für jemanden, der auch nur ab und zu phantastische Geschichten liest, keinerlei Überraschungen mehr parat: Der Held des Buchs entdeckt nach und nach, dass die Welt der Elfen und Feen tatsächlich existiert, und dass im Grunde nur er dafür sorgen kann, dass die Pläne eines Feindes, der diese Welt bedroht, durchkreuzt werden können. Das kennt man von unzähligen anderen Erzählungen her, weshalb einen der Plot nicht im Mindesten vom Hocker haut. Viel zu selten nur lässt Fairchild echte Originalität durchblitzen, etwa dann, wenn die Hauptfigur des Buchs in die geheimnisvolle Welt der Erinnerungshüter eintaucht. Solche Stellen sind aber rar gesät, weshalb man die Geschichte eher lustlos als begeistert durchliest.

Dass die Protagonisten zudem reichlich blass bleiben und Fairchild scheinbar kein Gespür für den Umgang mit bzw. das Erzeugen von Emotionen hat (wann immer etwa in dem Buch Personen ihr Leben lassen oder nahe dran sind, dies zu tun, verkneift sich die Autorin jegliche echte Gefühlsregungen und geht nur rasch über die betreffende Stelle hinweg), macht die Sache auch nicht besser.

Nein, »Himmelsauge« ist kein Buch, das man gelesen haben muss. Allenfalls sehr jungen Lesern und all denjenigen, die absolut nicht genug bekommen können von All Age-Fantasy, zu empfehlen. Alle anderen sollten lieber zu den Werken von Jay Amory oder D.J. MacHale greifen. Storymäßig sind diese All Ager zwar ähnlich dünn beschaffen, in allen anderen Belangen (von den Protagonisten bis hin zur Darstellung der Romanuniversen) Fairchilds Werk allerdings deutlich überlegen.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.