Die Sterne stehen richtig - Kartenspiel

Die Sterne stehen richtig - KartenspielDie Sterne stehen richtig
Kartenspiel für 2-4 Spieler ab 12 Jahren
Autor: Klaus Westerhoff
Illustrator: Francois Launet
14,95 €
Pegasus Spiele

Die Großen Alten stehen samt ihrer Diener und Günstlinge bereit, wieder auf die Erde zurückzukehren, die sie einst schon einmal beherrscht haben. Doch um sie beschwören zu können, müssen die Kultisten die richtige Konstellation des Sternenhimmels abwarten, denn nur wenn die Sterne richtig stehen, kann es mit der Beschwörung klappen…

Mit „Die Sterne stehen richtig“ bringt Pegasus Spiele ein kurzweiliges Kartenspiel rund um die cthuloiden Wesenheiten, die man aus H.P.Lovecrafts Cthulhu-Mythos und dem allseits bekannten Cthulhu-Rollenspiel kennt, auf den Markt. Ob sich der Kauf lohnt, werde ich versuchen, im Rahmen dieser Rezension zu beantworten.


Die Sterne stehen richtig - Kartenspiel Beim Blick in die Spielverpackung (die in der für Pegasus-Kartenspiele üblichen „Munchkin“-Größe daher kommt) fällt auf, dass es sich hier tatsächlich um ein reines Kartenspiel handelt, denn neben den 75 Wesenkarten, auf denen sich neben besagten Großen Alten noch etliche Diener und Günstlinge derselben tummeln und den 25 Sternenkarten sind außer der Spielanleitung keinerlei andere Materialien verborgen. Dies scheint mir wichtig zu erwähnen, da in letzter Zeit immer wieder Kartenspiele am Markt erschienen sind, bei denen noch Würfel, Plastikmarker oder sonstiges „Kartenfremdes“ Spielmaterial von Nöten war. Die Anleitung kommt sehr übersichtlich daher und fasst auf gerade einmal vier Seiten alles zusammen, was man wissen muss, bevor es mit der ersten Spielrunde losgehen kann.

Gespielt wird das Spiel in zwei unterschiedlichen Bereichen. Zum einen befindet sich in der Mitte des Tisches der Sternenhimmel, welcher aus 5 mal 5 Karten, die mit unterschiedlichen Himmelskörpern versehen sind besteht. Daneben hat jeder Spieler seinen eigenen Ablagebereich, in dem die von ihm beschworenen Kreaturen ausgelegt werden. Der Platzbedarf ist je nach Spielerzahl unterschiedlich groß, doch sollten auch Menschen mit wenig Platz oder relativ kleinen Tischen kein Problem damit haben, dass Spiel zu spielen – ein nicht ganz unwichtiger Faktor, gibt es doch auch Brett- oder Kartenspiele, die bei diesem Punkt Probleme bereiten.
 
Das Spielmaterial ist zweckmäßig gestaltet und insbesondere die Sternenkarten sind auf etwas dickerer Pappe gedruckt, so dass einer schnellen Abnutzung vorgebeugt ist. Die Illustrationen von Francois Launet (aka Goomi) könnten vor allem Spielern des Cthulhu-Rollenspiels bekannt vorkommen, ist der Franzose doch vor allem für die Zeichnungen der Cthulhu Comics bekannt, die beispielsweise aus dem Cthuloide Welten-Magazin oder dem Web-Comic „The Unspeakable Vault (of Doom)“ bekannt sind. Sein humoristischer Zeichenstil, bei dem Lovecrafts grauenhafte Wesenheiten als knuffige Wabbelmonster daherkommen, hat sicher schon bei so einigen eingefleischten Cthulhu-Liebhabern für Lachsalven gesorgt.
 
Da die Anleitung, wie oben erwähnt, auch gut gestaltet und übersichtlich aufgebaut ist, kann man dem Spielmaterial insgesamt nur eine gute Note erteilen. Doch wie sieht es mit dem Spielerlebnis aus?

Bei „Die Sterne stehen richtig“ übernimmt jeder der maximal vier Spieler die Rolle eines Kultisten, der, durch geschicktes Ausspielen der eigenen Karten, schneller als alle anderen Spieler versuchen muss, so viele Mythoskreaturen zu beschwören (vor sich auslegen), dass er auf die Summe von zehn Siegpunkten kommt. Dabei teilt sich die Spielrunde in mehrere, teils optionale Aktionen, während derer der Spieler beispielsweise die Konstellation des Sternenhimmels zu seinen Gunsten verändern bzw. so anpassen kann, dass er die gewünschten Kreaturen beschwören kann.
 
Die Runde besteht letztlich aus den folgenden Aktionen:
  • 1. Anrufung – Hier kann der Spieler eine beliebige Wesenheit, deren Karte er auf der Hand hat, anrufen, und dadurch die auf der Karte vermerkten Veränderungen am Sternenhimmel durchführen. Dies kann entweder darin bestehen, dass der Spieler eine der Sternenkarten herumdrehen kann (das auf der Rückseite abgebildete Sternensymbol kann man auf dem Rand der gerade oben liegenden Seite sehen), zwei nebeneinander liegende Karten miteinander getauscht werden können oder eine Kartenreihe entweder horizontal oder vertikal verschoben werden kann (wobei die herausgeschobene Karte auf der anderen Seite wieder in die Reihe hineingelegt wird).

  • 2. Dienste nutzen – Bereits beschworene (siehe 3.) Wesenheiten können dem Spieler dabei helfen, die Auswirkungen der unter 1. angerufenen Wesen zu modifizieren. So erlauben es beispielsweise manche der beschworenen Mythoswesen, ein Kartentauschsymbol einer angerufenen Kreatur in ein Kartenumdrehen umzuwandeln. Somit verdeutlicht sich die Wichtigkeit des nun im dritten Schritt der Aktionsfolge anstehenden Beschwörens.

  • 3. Um eine Kreatur zu beschwören (vor sich auszulegen), muss die auf der Kreaturenkarte angegebene Sternenkonstellation am Sternenhimmel sichtbar sein. Je größer die Macht der Wesenheit ist (was sich durch die Siegpunkte ausdrückt, die die Kreatur mitbringt), desto komplexer ist die benötigte Sternenkonstellation.
 
Während einfach zu beschwörende Wesen lediglich zwei Zweierkombinationen von Sternenkarten benötigen, sind es bei Großen Alten wesentlich mehr Sterne, die in der richtigen Stellung zueinander stehen müssen, um eine Beschwörung gelingen zu lassen. Abschließend kann der Spieler in seinem Spielzug dann noch eine beliebige, nicht mehr benötigte Handkarte abwerfen, bevor er seine Kartenhand wieder auf fünf Karten auffüllt. Letztlich mag dies recht kompliziert klingen, ist es aber nicht. Die Anleitung spart nicht mit bebilderten Beispielen und das Grundlegende Spielprinzip ist schnell verinnerlicht.
 
Der eigentlich schwierige Teil ist vielmehr, im Spielverlauf zu erkennen und vorauszuplanen, welche Aktionen nötig sind, die gewünschten Beschwörungen zu ermöglichen. Je mehr Mitspieler an einer Runde teilnehmen, desto schwieriger wird allerdings das Vorausplanen, da jeder gegnerische Spieler logischerweise eigene Pläne hat, und sich der Sternenhimmel dadurch ständig verändert.
 
Daher kann es (vor allem in den ersten Spielsitzungen) durchaus etwas länger als die in der Anleitung angegebene Zeit (45-60 Minuten) dauern, bis ein Sieger feststeht, da man sich, sobald man an der Reihe ist, erst wieder einen Überblick über die möglichen Sternenkonstellationen verschaffen muss. Dies ist jedoch kein Nachteil, denn insgesamt macht „Die Sterne stehen richtig“ vor allem deshalb Spaß, weil durch die ständigen Veränderungen des Sternenhimmels selbst beste Planungen recht schnell über den Haufen geworfen werden müssen, und damit fortlaufendes Reagieren auf neue Spielsituationen notwendig wird.
 
So mancher Mitspieler war in meinen Testrunden dem Wahnsinn nahe, nachdem die siegbringende Beschwörung eines Großen Alten erneut im letzten Moment durch die Aktionen des vorhergehenden Spielers unmöglich gemacht wurde (aber gerade in Lovecrafts Welten ist der Wahnsinn ja bekanntlich eine alltägliche Bedrohung).

Fazit: Vor allem Spieler, die bereits eine Affinität zu Lovecrafts Werken (oder sogar dem Cthulhu-Rollenspiel) entwickelt haben, werden an „Die Sterne stehen richtig“ ihren Spaß haben. Doch auch Kartenspieler, die bislang noch nichts mit dem Cthulhu-Mythos zu tun hatten, können hier auf ihre Kosten kommen, bekommen sie doch ein hübsch aufgemachtes Spiel mit gut durchdachten Regeln und hohem Wiederspielwert geboten.

Packungsinhalt:    
  • 75 Spielkarten
  • 25 doppelseitige Sternenkarten
  • 4 Übersichtskarten
  • 1 Spielanleitung

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