HELLBOY -6- GHOST

Hellboy 6 - GhostGHOST
Hellboy Folge 6
Mit Tilo Schmitz, Ranja Bonalana, Simona Pahl, Klaus Dittmann, Helmut Krauss, Robert Missler, Andreas Krämer, Robert Schlunze, Kurt Glockzin, Kim Pfeiffer, u.v.a
Regie, Produktion: Günter Merlau
Spielbuch: Robert Schlunze
Layout & Gestaltung: Markus Janda/Amigo Grafik
Musik: Günter Merlau, Hamburger Hörspielorchester
Coverillustration/Artwork: Mike Mignola
Laufzeit: ca. 60 Minuten
Erschienen: April 2009, 8.95 EUR (pop.de)
LAUSCH


Arcadia ist seit über hundert Jahren bekannt als Stadt der Bandenkriege und Morde. Und nun treibt dort auch noch ein Geist sein Unwesen. Zeit für Hellboy, den coolsten Agenten der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen, dem ein Ende zu setzen. Doch damit nicht genug: Ein wahnsinniger Dämon benutzt ″Ghost″ um an Hellboys geheimnisvolle rechte Hand zu gelangen...

Arcadia, 1939.
″Big Boss″ (Helmut Krauss) hat gerade rücksichtlos den Dieb Vinnie (Andreas Krämer) getötet. Jetzt fühlt er sich von dessen hemmungslosen Gekicher und Stimme verfolgt, und zerhackstückelt die Leiche immer weiter um sie anschließend in einem leeren Appartement in der Badewanne zu deponieren. Er beauftragt seine Helfer Tony (Robert Missler) und Gorilla-Rübe (Robert Schlunze) den Voodoo-Meister aus der 23. Straße beizuschaffen, damit dieser ihn vom Gelächter des Toten befreit. Herbert Izzo (Kurt Glockzin) folgt den beiden nur äußerst unfreiwillig, da ihm aber keine andere Wahl bleibt, muss er dem Big Boss behilflich sein. Er vollführt eine aufwendige Voodoo-Zeremonie, während der er das Gefüge des Universums  aufreisst, woraufhin die Seele des Toten schreiend in die Unterwelt hinab fährt.

Big Boss ist zufrieden, will aber keine Mitwisser riskieren. Er erschiesst Herbert, und lässt ihn gemeinsam mit Vinnies Leiche im Appartement zurück, daß er zumauern lässt. Auf dem Weg ins nächstgelegene Restaurant sinniert er noch darüber daß Vinnie wohl auch im Tod noch ein feiges, kleines Schwein sein würde - da wird er aus einem heranrasenden Wagen heraus ebenfalls getötet.

100 Jahre später ist Arcadia als Hochburg des Verbrechens verschrien. Hellboy (Tilo Schmitz) und das Medium Josephine Grant (Kim Pfeiffer) befinden sich in der Stadt um die Gestalt ″Ghost″ zu finden, den Geist der Journalistin Elisa Cameron (Simona Pahl) , die sich lt. der B.U.A.P. Akten zu nah an das Böse Herz der Stadt Aracadia herangewagt hatte und so ihr Leben, und auch die Erinnerung an ihren Mörder verlor. Getrieben von Rachsucht verschrieb sich Ghost fortan der Jagd auf die kriminelle Objekte, um diese mit Hilfe ihrer enormen Kräfte und automatischer Waffen zu richten. Die beiden Agenten haben nun den Auftrag Ghost für die Organisation zu gewinnen. Sie spüren das Wesen in einem alten, leerstehenden Appartementhaus auf, und Hellboy macht sich an die Arbeit.

Währenddessen hat besagte Ghost bereits ein neues Opfer im Inneren des Gebäudes gefunden, und führt ihren Rachefeldzug fort. Hellboy versucht nun von seinen guten Absichten zu überzeugen, doch als er versucht das Wesen in seine Gewalt zu bekommen, bricht er durch die Decke das baufälligen Zimmers und landet benommen  einen Stock tiefer in einem türlosen Raum.

Als Ghost nach ihm sieht fallen ihr die alte blutige Badewanne und die zugemauerte Tür auf, sie spürt eine seltsame Aura und wird von geisterhaften Armen hinab in die Unterwelt gezogen. Dort erklärt ihr ein unheimlicher Maskenmann (ebenfalls Kurt Glockzin) er hätte die Antworten auf alle ihre Fragen, aber um diese zu bekommen müsste die ihm den Schlüssel zur Tür bringen, die noch zwischen ihnen steht: Hellboys steinerner Hand!



Anders als Folge 5 Fast ein Gigant präsentiert sich Ghost als vollkommen eigenständige, neue Geschichte. Rumänien ist fürs Erste vergessen, und man erhält sofort zu Beginn eine kleine Führung durch die Vergangenheit, die dem besseren Verständnis der zukünftigen Ereignisse dient. Der vermeintlich leicht zu erledigende Auftrag das Wesen Ghost  zu finden erweist sich für Hellboy doch schwieriger als gedacht. Nicht nur, daß Ghost alles andere als bereit ist ihm zuzuhören - da will auch noch ein komischer Kauz aus der Unterwelt Hellboys Steinhand in seinen Besitz bringen. Ghost, die ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit auf der Suche nach Antworten ist, lässt sich vom augenscheinlich wahnsinnigen Maskenmann beinahe einwickeln, und erkennt fast zu spät seine betrügerische Art. Nach dem Motto Ende gut alles gut, kann sie letztlich gemeinsam mit Hellboys Hilfe das Geheimnis der Maske lösen.

In bester, wie gewohnt lässiger Erzählweise trägt ″Hellboy″ Tilo Schmitz wieder einmal zum humoristischen Teil des sonst sehr unterhaltenden Hörspiels bei. Bewegungen und Wendungen der Story halten die bereits von Beginn an herrschende Spannung konsequent auf gleich bleibendem Level, und auch die gekonnt gesetzten Soundeffekte fallen erneut durch die gewollte kolossale Intensität auf, ohne irgendwie störend zu wirken.

Erwähnenswert sind auch die beiden neuen Charaktere Josephine ″Jo″Grant (Kim Pfeiffer) und Elisa ″Ghost″ Cameron  (Simona Pahl). Beide Sprecherinnen verfügen über eine sehr angenehme, sympathische Stimme und überzeugen in ihrer Darstellung. Bei beiden Damen bleibt zu hoffen, daß dies nicht erster und letzter Auftritt zugleich geblieben sein mag.

Gesamt betrachtet ist Hellboy - GHOST ein gut durchdachtes und umgesetztes Hörspiel, das man durchaus weiter empfehlen kann. Gut, konsequent gut.. vielleicht zu konsequent. Mir persönlich fällt auf, daß es keine Spitzen gibt, keine Ecken und keine Kanten.. das spricht zum einen natürlich für die Qualität der Produktion, und doch kann Gleichbleibendes auf Dauer auch langweilig werden. Es mag natürlich sein, dass sich das nach ″nur″ zwei angehörten Folgen nicht wirklich bewerten lässt, aber im direkten Vergleich zu Folge 5 konnte ich keine sonderlichen Änderungen feststellen (außer der Handlung natürlich) - alle Charaktere scheinen mir den gleichen ″Gemütszustand″ zu haben, da gibt es keine emotionalen oder verbalen Ausfälle oder Regungen. Einzig der Figur Ghost konnte man den Zorn und die innere Zerrissenheit deutlich anmerken. Von Hellboy ist nichts anderes als diese sture coole Art (diese ″LMA″ Einstellung) zu erwarten, von anderen Charakteren würde ich mir allerdings etwas mehr Agilität wünschen, da diese meisten etwas zu monoton rüberkommen. Natürlich lasse ich mich aber gerne in den kommenden Folgen vom Gegenteil überzeugen, darum sei dies tatsächlich nur ″zum Abschluss einmal erwähnt″.
 

Kommentare  

#1 GuentherDrach 2009-06-14 12:46
Das ist ein Crossover zweier Comicserien. Ich glaube, ich habe die beiden zugrundeliegenden Comichefte noch hier irgendwo herumliegen.
Sowohl Hellboy als auch Ghost werden (bzw. im Falle Ghost wurden) von Dark Horse herausgegeben. Die Welten, in denen sie leben/agieren, haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Ghost ging aus dem kurzlebigem Versuch Dark Horse Comics' hervor, ein eigenes Superhelden-Universum zu etablieren (World's Greatest Comics), brachte es immerhin auf über fünfzig Bände und einige Crossovers (eben diese Hellboy-Sache und eine vierteilige Batgirl/Ghost-Miniserie). Ich erinnere mich an wirklich schönes Artwork von Adam Hughes.
Es gibt weitere Comic-Crossovers Hellboys mit anderen Comic-Figuren, z.B. mit Savage Dragon (Image), Batman (DC), Starman (DC).
Grüße,
Günther

P.S. Aus Ghosts Universum stammt u.a. auch die Kopfgeldjägerin Barb Wire, die es immerhin zu jenem, nun ja eher berüchtigem Kinofilm mit Pam Anderson brachte.

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