Marc Jozefiak: Blutiges - Unheimliches - Splatter (11. April)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
11. April 2009

Jede Woche sehe ich mir DVDs im Auftrag des Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual.
Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind ... B.T.K, Eden Lake, Virus Undead, Prom Night (1980), Gemini - Mörderischer Zwilling


B.T.K.B.T.K
(B.T.K)
mit Kane Hodder, Amy Lyndon, Bob Arnold, Dru Ashcroft, Daniel Bonjour, John Burke, Jeff Coatney, Caia Coley, Pascale Gigon, Matteo Indelicato, Anna Margaret, Cameo Cara Martine, Kelsey McCann, Odessa Rae, Sarah Shoup, Cara Sigmund, Meagan Smith, Wesley Stiller
Regie: Michael Feifer
Drehbuch: Michael Feifer
Kamera: Matt Steinauer
Musik: Andres Boulton / Jermaine Stegall
SPIO / JK
USA / 2008

Dennis L. Rader lebt ein ganz normales Leben mit seiner Familie, arbeitet als Sicherheitsinspektor und engagiert sich in der Kirche. Doch sein Durst nach Blut lässt ihn die schlimmsten Verbrechen begehen. Systematisch entführt, foltert und tötet er seine Opfer. Über 30 Jahre hinweg kann er die Polizei an der Nase herumführen...


Ein weiterer Film, der die Serienkiller-Thematik behandelt, diesmal hat es den berühmt-berüchtigten BTK Killer erwischt. Warum dieser Film allerdings hauptsächlich negative Meinungen erntet, kann ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen. Mit Sicherheit wurde die Geschichte hier einigermaßen "aufgemotzt" und ist nicht detailgetreu, doch das sind wohl auch die wenigsten Filme, die sich mit dieser Thematik beschäftigen.

Jedoch wurde die hier erzählte Story doch wirklich spannend und sehr interessant umgesetzt, jedenfalls habe ich das so empfunden. Auch Kane Hodder, der ja wohlweislich eher eingeschränkte schauspielerische Fähigkeiten besitzt, spielt hier die Rolle des Serienmörders wirklich gut und überzeugend. Man nimmt ihm den Charakter durchaus ab, den er hier spielt und verkörpert.

Auf der einen Seite der scheinbar treusorgende Ehemann und liebevolle Vater, andererseits der peinlich-penible Kontrolleur, der sich streng an seine Vorgaben hält und Leute bestraft, die sich nicht an seine Anweisungen halten. Die meisten bezahlen diese Nichtachtung mit ihrem Leben, doch werden die wirklichen Beweggründe seiner Morde leider nicht ins Licht gerückt und bleiben im Dunkeln. Man erfährt zwar zwischendurch, das er schon als Kind Tiere getötet hat, was aber viele Gründe haben kann. Hier hat man wirklich versäumt, etwas mehr in die Tiefe zu gehen und dem Betrachter einen Einblick in die wahren Motive des Killers zu gestatten.

So wirkt "B.T.K" leider etwas unvollständig, da man ohne irgendwelche Erklärungen zurückgelassen wird und sich seine eigenen Interpretationen zusammenlegen muss. Hätte Regisseur Michael Feifer diese Lücke ausgefüllt, dann wäre hier ein meiner Meinung nach erstklassiger Film serviert worden, den man nun leider wegen dieses Versäumnisses etwas tiefer einstufen muss.

Für mich persönlich war dies allerdings auch das einzige Manko, da der Film ansonsten wirklich gut ist und sehr spannend und interessant ist. Auf jeden Fall sollte man sich das Werk einmal anschauen, denn es gibt weitaus schlechtere Filme dieser Art.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Audiokommentar, Behind the Scenes, Trailer, Bildergalerie, Bio-und Filmografien

 

Eden LakeEden Lake
(Eden Lake)
mit Kelly Reilley, Michael Fassbender, Tara Ellis, Jack O'Connell, Finn Atkins, Jumayn Hunter, Thomas Turgoose, James Burrows, Thomas Gill, Lorraine Bruce, Shaun Dooley, James Gandhi, Bronson Webb, Lorraine Stanley, Rachel Gleeves
Regie: James Watkins
Drehbuch: James Watkins
Kamera: Christopher Ross
Musik: David Julyan
SPIO / JK
Großbritannien / 2008

Am idyllischen Eden Lake wollen Jenny und Steve ausspannen, doch statt eines romantischen Wochenendes durchlebt das Paar einen Albtraum. Die Provokationen einiger Jugendlicher eskalieren zur brutalen Gewalt, als der Kampfhund des Anführers getötet wird. Von jetzt an machen die Kids in den Wäldern unerbittlich Jagd auf die Erwachsenen und lassen auch die letzten Grenzen zwischen Leben und Tod hinter sich.


Die hier gezeigte Thematik wurde schon in etlichen Filmen verarbeitet, doch mir fällt eigentlich kein Film ein, in dem es so hart und intensiv zur Sache ging. Jugendliche, die sich mit Erwachsenen anlegen und wo das am Anfang noch eher respektlos wirkende "Machtspiel" auf einmal zum absolut blutigen Überlebenskampf wird, wurden wohl noch nie so hart und eiskalt in Szene gesetzt. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Jugendliche immer aggressiver werden und teilweise gefühlskalt wirken, ist dieser Film in meinen Augen ein sehr realitätsnahes Beispiel dafür, wie schnell eine Situation kippen kann und aus sogenannten "Halbstarken" reissende Bestien werden können.

"Eden Lake" zeigt genau dieses Szenario und das mit einer Heftigkeit, die kaum zu überbieten ist. Die ersten 30 Minuten des Films bauen hier sehr gekonnt die Geschichte auf, die eher harmlos beginnt, bevor sie dann wirklich schlagartig eine beklemmende und bedrohliche Stimmung entfaltet, die den Betrachter mit der Wucht eines Keulenschlags trifft. Obwohl man ja mittlerweile weiss, zu was Jugendliche in der Lage sind, schockiert einen die hier zu Tage tretende Gewalt und Gefühlskälte und versetzt einen in einen Zustand der Fassungslosigkeit.

Vor allem Brett, der Anführer der Jaugendbande, zeichnet sich hier durch erschreckende grausamkeit und Gefühlskälte aus. Durch seinen diktatorischen Führungsstil zwingt er auch einige seiner zwiegespaltenen Freunde dazu, selbst Initiative bei der Jagd und der Folterung der Erwachsenen zu ergrifen. Um seine Freunde zum endgültig auf seine Seite zu ziehen, lässt er ihre Taten mit einer handykamera aufzeichnen, damit er ein Druckmittel in den Händen hält. So kommt es, das alle Jugendlichen mitmachen und zunehmend auch ihre Hemmschwellen zu verlieren. Gerade Jack O'Connell, der die Figur des Brett spielt, überzeugt hier durch eine erstklassige darstellerische Leistung, man nimmt ihm die Rolle vollkommen ab und vergisst manchmal, das hier ein Schauspieler lediglich eine Rolle spielt.

Und gerade das ist die große Stärke des Films, das hier eigentlich alle Darsteller eine so realistische und überzeugende Leistung abliefern, das man sich phasenweise selbst für einen Teil des gezeigten Szenarios hält. Der Horror, der hier entsteht und gezeigt wird, geht auf die eigene Psyche über und lässt einen mit schweissnassen Händen vor dem Bildschirm mitfiebern. Dabei sollte man noch anmerken, das sich die wirklich harten Szenen durchaus in einem überschaubaren Rahmen bewegen und die Brutalität des Films vielmehr durch die Darstellung der Täter und durch das Gesamtgeschehen an sich entsteht.

Regisseur James Watkins ist es hier perfekt gelungen, eine bekannte Thematik spannungsgeladen und realistisch hart in Szene zu setzen. Er lässt den entstehenden Horror im Kopf des Betrachters explodieren und zwingt ihn dadurch praktisch dazu, das Geschehene richtiggehend mitzuerleben. Und somit lässt er sein Werk zu einem der intensivsten Terror-und Survival Filme werden, den man in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen hat. Dazu, das ich zu dieser persönlichen Meinung gekommen bin, hat auch das extrem tragische, aber perfekt zum Film passende Ende beigetragen, das dafür sorgt, das einem auch am Ende des Films noch einmal die haare zu Berge stehen.

"Eden Lake" ist ein absolut kompromissloser und knallharter Film, den man nach Sichtung erst einmal längere Zeit sacken lassen muss, den es handelt sich hier um sehr harten Tobak. Ein Film, der durchaus Spuren hinterlässt, der nachdenklich macht und auch nachhaltig in der Erinnerung des Betrachters haften bleibt.


Virus UndeadVirus Undead
(Virus Undead)
mit Alex Attimonelli, Anna Breuer, Philipp Danne, Marvin Gronen, Jesse Inman, Nikolas Jürgens, Joost Siedhoff, Wolfgang Stegermann, Birthe Wolter
Regie: Wolf Wolff / Ohmuthi
Drehbuch: Wolf Jahnke
Kamera: Heiko Rahnenführer
Musik: Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
Deutschland / 2008

Eine geheimnisvolle Villa, fünf Freunde. Eine ausgelassene Feier, die zum Albtraum wird. Ein mutierter Mann erscheint aus dem Nichts, gierig nach Fleisch und Blut. Weitere Infizierte folgen - denn die Epidemie greift um sich! Die Freunde verbarrikadieren sich sich gegen die unheimliche Übermacht. Doch längst hat das Virus auch einen von ihnen befallen. Welche Opfer müssen in dieser Nacht gebracht werden, um sie zu überstehen? Wer kann den tödlichen Vogelschwärmen entkommen?



Endlich einmal ein Zombiefilm aus deutschen Landen, da sollte man eigentlich als Fan dieser Filmgattung wunschlos glücklich sein. Doch uneingeschränkt ist die Freude dann doch nicht, denn der Film hinterlässt einen mit zwiespältigen Gefühlen. Aus rein deutscher Sicht gesehen ist "Virus Undead" ein wirklich durchaus gelungener Film, vor allem, wenn man bedenkt, wie traurig es in den letzten Jahren auf dem Horror-Sektor in Deutschland aussah. Ob der Film allerdings auch im Ausland erfolgreich sein wird und dort Anklang findet, das muss man erst einmal abwarten. Und das ganz einfach aus dem einfachen Grund, das ihm dazu doch noch Einiges fehlt.

Zugegeben, der Film ist recht spannend in Szene gesetzt worden und baut auch eine bedrohlich Grundstimmung auf, auch wenn die Geschichte nicht besonders innovativ ist, denn durch einen Virus versuchte Zombies ist schon längst keine Neuigkeit mehr. Dieses Mal ist es halt die Vogelgrippe, die der Auslöser ist. Jedoch dauert es hier eine ganze Weile, bis wirklich etwas passiert, da erwartet man bei einem Zombiefilm doch ehrlich gesagt etwas mehr Action. Doch bis diese hier richtig losgeht, sind schon mindestens zwei Drittels des Films vorbei, die sich vielmehr mit phasenweise in die Länge gezogenen Dialogen beschäftigt haben.

Ein weiteres Manko sind die nicht gerade überzeugenden und ausdrucksschwachen Schauspieler, die doch in manchen Phasen etwas hölzern und fast schon gelangweilt wirken. Hier hätte man sicherlich mit etwas besseren Darstellern einen besseren Effekt erzielen können. Und da wir schon beim begriff Effekte sind, die vorhandenen sind wirklich nicht schlecht gemacht und es gibt zum Ende hin einige nette SFX zu sehen, die auch dem geneigten Splatter / Gore Fan gefallen dürften.

So kann man letztendlich zu dem Fazit gelangen, das "Virus Undead" eine durchaus gelungene und auch spannende Produktion ist, vor allem dann, wenn man deutsche Maßstäbe anlegt. Allerdings hätte man auch noch etwas mehr vom sicherlich vorhandenen Potential verarbeiten können, um den Film noch interessanter zu machen. Abzuwarten bleibt allerdings, ob sich das Werk auch im internationalen Wettbewerb durchsetzen kann, wobei ich mir nicht so sicher bin, auch wenn es natürlich genügend ausländische Zombiefilme gibt, die weitaus schlechter geraten sind.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1 / DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 92 Minuten
Extras: Audiokommentare ( Regie & Schauspieler), Stuntimpressionen, Die Monstermacher, Storyboard-Galerie, Spot, Trailershow


 Prom NightProm Night - Die Nacht des Schlächters
(Prom Night)
mit Leslie Nielsen, Jamie Lee Curtis, Casey Stevens, Anne-Marie Martin, Antoinette Bower, Michael Tough, Robert A. Silverman, Pita Oliver, David Mucci, Jeff Wincott, Mary Beth Rubens, George Touliatos, Melanie Morse MacQuarrie, David Gardner, Joy Thompson
Regie: Paul Lynch
Drehbuch: William Gray / Robert Guza Jr.
Kamera: Robert C. New
Musik: Paul Zaza / Carl Zittrer
FSK 18
USA / 1980

Vor 10 Jahren stirbt ein kleines Mädchen als sie mit ihren Freunden in einem verlassenen Gebäude spielt. Die Freunde schwören in alle Ewigkeit über diesen Vorfall zu schweigen. Plötzlich beginnt in ihrer Abschlussballnacht ein grausames Morden...


Es gibt wohl nicht sehr viele der alten Slasher-Perlen, bei denen die Meinungen so verschieden sind. Dieses Werk von Regisseur Paul Lynch spaltet die Fan-Gemeinde ungemein, für die eine Seite ist der Film einfach nur langweilig und die anderen verehren ihn. Doch ganz egal, wie man zu "Prom Night" steht, auf jeden Fall ist es ein Klassiker des Sub-Genres mit Kultcharakter.

Ich glaube, das der grösste Kritikpunkt wohl immer die Blutarmut dieses Werkes ist, aber ich muss ganz ehrlich gestehen, das mich das nicht besonders gestört hat. Zugegeben, hier handelt es sich wohl im Bezug auf den Härtegrad um einen eher harmlosen Slasher, was aber dennoch nichts an der vorhandenen Klasse des Films ändert.

Die Geschichte wird hier sehr flüssig und vor allem spannend erzählt, ganz langsam und eher behutsam wird die Spannungsschraube immer fester gezogen, wodurch sich auch immer mehr eine stark bedrohliche und unheilvolle Atmosphäre entfaltet, die sich konstant durch den ganzen Film zieht. Nach meinem Empfinden kam hier erst gar keine Langeweile auf, da man als Betrachter die Spannung richtiggehend greifen konnte und so auch mit den Beteiligten mitgefiebert hat.

Und die vorhandenen Charaktere haben ihre Sache gut gemacht, ihre Leistungen passen perfekt in einen Slasher der damaligen Zeit. Auch wurden wieder die üblichen Klischees bedient, die man gerade bei dieser Filmgattung so sehr liebt. Dabei sticht vor allem das wieder einmal vollkommen unlogische Verhalten einiger Personen, doch wenn man ganz ehrlich ist, gehört das einfach zu so einem Film dazu.

Wenn man natürlich ein ausgesprochener Fan von SFX ist, dann sollte man sich gut überlegen, ob "Prom Night" der richtige Film ist, denn davon gibt es eigentlich nichts zu sehen. Insgesamt gesehen ein toller Klassiker, den man auf jeden Fall kennen sollte, der aber die Begierden von Fans der etwas härteren Gangart zu keiner Zeit befriedigen kann.




 Gemini - Mörderischer ZwillingGemini - Mörderischer Zwilling
(Soseiji)
mit Masahiro Motoko, Ryo, Yasutaka Tsutsui, Shiho Fujimura, Tadanobu Asano, Renji Ishibashi, Akaji Maro, Naoto Takenaka
Regie: Shinya Tsukamoto
Drehbuch: Rampo Edogawa / Shinya Tsukamoto
Kamera: Shinya Tsukamoto
Musik: Chu Ishikawa
FSK 12
Japan / 1999

Im Hause des jungen und erfolgreichen Arztes Yukio, kommt es zu unheimlichen Todesfällen. Die mysteriösen Vorfälle scheinen in irgendeiner Weise mit einem benachbarten, seuchengeplagten Slum in Verbindung zu stehen, einer Gegend, die Yukio und andere Personen aus seinem aristokratischen Umfeld wie die Pest meiden. Da taucht plötzlich ein Mann auf, der Yukio zum Verwechseln ähnlich sieht...


Diesen japanischen Film von 1999 einem bestimmten Genre zuzuordnen, das fällt gar nicht so leicht. Es trifft die Sache wohl am ehesten, wenn man dieses Werk von Regisseur Shinya Tsukamoto als Genre-übergreifende Mixtur ansieht, denn hier treffen sich Elemente des Horror / Thrillers mit denen des Mystery-Films und auch dramatische Züge sind durchaus erkennbar.

Auf jeden Fall aber handelt es sich bei "Gemini" um einen sehr aussergewöhnlichen Film, der nicht jeden Geschmack treffen wird. Die große Stärke ist hier ganz eindeutig die Ästhetik des Films, der durch wunderbar in Szene gesetzte Bilder und ein gelungenes Spiel mit den Farben zu überzeugen weiss. Hinzu kommt die absolut beeindruckende Kameraarbeit und die perfekt auf den Film abgestimmte Sounduntermalung. So kann man den Film im handwerklichen Bereich nur in den höchsten Tönen loben, denn hier gibt es meiner Meinung nach überhaupt nichts zu kritisieren.

Die Schwächen liegen hier viel eher in der Story begründet, denn nachdem in der ersten Filmhälfte wirklich sehr viel Spannung und eine sehr dichte Atmosphäre aufgebaut wird, die dem Betrachter das Gefühl vermittelt, einen wirklich erstklassigen Mystery / Thriller zu sehen, so verzettelt sich "Gemini" in der verbleibenden Zeit viel zu sehr in einer dramatischen Liebesbeziehung. Im Prinzip wäre dagegen nichts zu sagen, wenn dieser totale Umschwung nicht den bis dahin aufgebauten Spannungsbogen etwas zerstören würde.

Ich will damit keineswegs ausdrücken, das die zweite Filmhälfte schlecht wäre, aber der Umschwung ist doch eher ziemlich gewöhnungsbedürftig und das äusserst gelungene Mystery-Feeling wird etwas zu stark in den Hintergrund gedrängt. Aber vielleicht sind gerade diese verschiedenen Teile des Films genau das, was dieses ungewöhnlichen Werk so auszeichnet.

Insgesamt gesehen hat man auf jeden Fall ein aussergewöhnliches und überdurchschnittlich gutes Filmvergnügen, das aber dennoch noch besser hätte ausfallen können, wenn man die etwas konfuse und teilweise verwirrende Beziehungsdramatik nicht so sehr in den Vordergrund gestellt hätte.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 84 Minuten



Kommentare  

#1 Benjamin Cook 2009-04-14 14:16
:o
Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.
VIRUS-UNDEAD ist in meinen Augen ein sehr guter Zombiefilm. In den letzen 25 Jahren habe unzählige Streifen dieses Genres gesehen und Leute die mich kennen wissen, dass ich leidenschaftlicher Zombiefilm-Sammler bin. Mir gefällt was anderen mißfällt. Ich schwimme gegen den Mainstream, finde sogar "DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES" von Andrea Bianchi noch besser als Romeros "DAWN". Nun gut, zurück zum Thema!
"VIRUS" ist ein deutscher Film von Regisseur Wolf Wolff. Die Darsteller finde ich alles andere als hölzern, die Handlung kombiniert die Probleme des Gammelfleisches und des Vogelgrippevirus. Splattereinlagen lassen jedes Fanherz höher schlagen. Also wirklich, Leute schaut euch diesen Film an. Es lohnt sich. Finger weg jedoch von Streifen wie zb. "BONE SICKNESS", der passt in keine Trashschublade mehr rein und da hilft auch kein Sixpack mehr.
#2 horror1966 2009-04-14 15:10
Ich habe ja auch nicht gesagt, das der Film schlecht ist, vor allem nicht aus deutscher Sicht. Ich würde dem Film auf einer Punkte-Skala 6,5/10 geben.

Auch ich bin ja ein großer Fan von Zombiefilmen, versuche aber dennoch, einen Film einigermaßen objektiv zu beurteilen. Und unter diesem Gesichtspunkt muss man ganz einfach feststellen, das der Film doch einige Mängel hat.

1. Für einen Zombiefilm gibt es definitiv zu wenig Zombie-Action und das auch nur im letzten Drittel des Films.

2. Die Darsteller sind meiner Meinung nach wirklich phasenweise etwas unbeholfen und wirken auch manchmal unfreiwillig komisch, dabei erinnere ich nur an den Polizisten. Bei einem Film mit diesem doch ernsten Hintergrund wirkt das einfach etwas deplaciert.

Nichtsdestotrotz ist "Virus Undead" sicherlich ein Film, den man gesehen haben sollte, wenn man Zombie-Fan ist, das steht ausser Frage.
#3 Benjamin Cook 2009-04-14 16:10
Die Rolle des Eugen ist gut besetzt. Ebenso finde ich den ständig Hörnchen essenden Polizisten recht gut getroffen. :lol: Oder auch den Inbiss-Inhaber. :-x Ich habe mir den Film nun dreimal reingezogen,auch zusammen mit anderen alt eingesessenen Zombiekumpels(wie sich das anhört)
Sicherlich es gibt bessere Zombiefilme, aber für eine deutsche Produktion absolut sehenwert. Ebenso verhält es sich bei Zombie-Town, welcher auch als "Die Nacht der Creeps 2" eher schlechte Kritiken erhielt. Solltest Du Dir auch mal anschauen horror1966
#4 horror1966 2009-04-14 16:17
Logisch, für eine deutsche Produktion ist "Virus Undead" sehr gelungen, das habe ich ja in meiner Kritik auch geschrieben und "Zombie Town" ist auch kein schlechter Film.

Ich habe auch lediglich darauf hingewiesen, das es rein objektiv gesehen auch einige Mängel gibt. das heisst ja nun nicht, das die Filme schlecht sind. Nur sollte man halt bei einer Kritik trotz der eigenen Meinung immer auch etwas objektiv sein und genau das versuche ich. :lol:
#5 Benjamin Cook 2009-04-14 16:22
Endlich einer der meine Vorlieben teilt :lol: Es ist immer wieder schön mit anderen Zombiefreaks zu diskutieren. Auf jeden Fall werde ich deine Rezis weiterverfolgen. Übrigens Diary of the Dead ist nun auf deutsch erhältlich ;-)
#6 horror1966 2009-04-14 16:27
Ja, auch der neue Film von Romero wird sicherlich in nächster Zeit den Weg in meine Sammlung finden.

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