Montillon, Christian/Parrish, Michael J.: Torn 24 - Der Stern des Lichts

Montillon, Christian/Parrish, Michael J.: Torn 24 - Der Stern des LichtsDer Stern des Lichts
Torn Band 24
von Christian Montillon
nach einer Story von Michael J. Parrish
erschienen: November 2008 (Deutschland)
256 Seiten, 14.95 €

Zaubermond Verlag

Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse habe ich mit einer Menge Leute über eine Menge Bücher gesprochen. Einer der Autoren, mit denen ich mich unterhalten habe, war Christian Montillon, und eines der Bücher, über das wir diskutierten, der 24. Torn-Band.

Es zeigte sich, dass Christian die Arbeit an diesem Roman viel Spaß gemacht hatte und er mit dem Ergebnis vollauf zufrieden war. Er versprach mir eine tolle, spannende Geschichte mit einigen Überraschungen.

Tja, was soll ich sagen? Christian hat gelogen.


»Der Stern des Lichts« ist die unmittelbare Fortsetzung zu »Nemesis«. Der 24. Torn-Band beginnt damit, dass Torn, Cassius und Tattoo im Rom des Jahres 41 nach Christus von dem wahnsinnigen Kaiser Caligula gezwungen werden, als seine Leibwächter zu fungieren. Der Imperator hat ein überzeugendes Druckmittel: Callista befindet sich in seiner Gewalt und er droht, sie im Falle seines Ablebens ermorden zu lassen.

Zähneknirschend geben die Wanderer der Erpressung nach, immer auf der Suche nach einem Ausweg aus dieser vertrackten Situation. Doch schon bald sehen sie sich mit einem schwerwiegenden Problem konfrontiert: Eigentlich soll Caligula in naher Zukunft von seiner Garde ermordet werden. Sollte dies allerdings geschehen, wäre das auch Callistas Todesurteil. Torn sieht sich in einem Alptraum gefangen: Lässt er den Kaiser und damit auch seine Geliebte sterben, oder rettet er Caligula und sichert so Callistas Leben – allerdings um den Preis, den Lauf der Zeit für immer verändert zu haben?

Doch auch anderswo im Omniversum kommt es zu folgenschweren Konfrontationen. In der Vergangenheit bekommt Krellrim endlich die Chance, Ferrotor zu töten und somit den Ausgang des Großen Kriegs zu verändern. Und im Cho'gra tobt ein gnadenloser Kampf zwischen General Nagor und der teuflischen Missgeburt Shizophror, welcher unter dem Einfluss der vor Wut rasenden Carnia steht...

Habe ich schon erwähnt, dass Christian gelogen hat, als er mir einen tollen Torn-Roman versprochen hat? Oh ja, das hat er, denn »Der Stern des Lichts« ist nicht einfach nur „toll“. Er ist fulminant! Das neuste Abenteurer um die Wanderer der Zeit ist ein mitreißendes Werk, das einen bis zum packenden Herzschlagfinale in Atem hält.

Der Roman bietet all das, was man von »Torn« erwartet: Eine Vielzahl hochdramatischer Momente, brutale, gnadenlose Actionszenen und eine Story, die reich ist an überraschenden Wendungen. Mag das Buch auch ein klein wenig behäbig beginnen (die Szenen, in denen die Wanderer bei Caligula Leibwächter spielen müssen, sind ein wenig gewöhnungsbedürftig und es dauert ein paar Seiten, bis das gewohnte Serien-Feeling aufkommt), so nimmt das Tempo der Story von Kapitel zu Kapitel immer weiter zu. Das große Finale des Romans hat es dann wirklich in sich. Hier geschieht so einiges, mit dem man nicht gerechnet hat, und so manche dieser Ereignisse werden in Zukunft noch für einigen Wirbel sorgen.

Eine besondere Stellung im Roman nimmt der Kampf zwischen Nagor und Shizophror ein. Das Duell im Cho'gra zieht sich durch den gesamten Roman; ständig ist ein anderer der beiden Kontrahenten im Vorteil, so dass man als Leser nie weiß, wer schlussendlich obsiegen wird. Alles in allem ein bilden diese Szenen einen gelungenen Rahmen für ein insgesamt gelungenes Buch.

Na gut, ein wenig Kritik kann man schon üben. Zum einen betrifft diese das (zeitweilige) Verhalten von Torn und Callista. Während es sich der Erste Wanderer sich bei der Beantwortung der Frage „Callista oder der Fluss der Zeit?“ ein wenig zu einfach macht – gerade von ihm hätte ich mehr Grübelei erwartet – handelt Callista in einer Szene unwahrscheinlich naiv. Ohne jeglichen Argwohn vertraut sie sich einem vollkommen Fremden an und folgt seinen Vorschlägen nahezu aus Wort. Bei all dem, was die Wanderin schon erlebt hat, ist dieses Verhalten reichlich unwahrscheinlich.

Zum anderen muss man den Teaser-Text auf der Rückseite des Romancovers kritisieren. Dieser spricht fast ausschließlich von Mathrigo und der Legion des Grauens. Dadurch weckt er beim Leser einen falschen Eindruck, denn weder der einstige Herrscher des Cho'gra noch seine neu gewonnene Armee tauchen in dem Buch auf.

Letztendlich handelt es sich bei diesen Kritikpunkten jedoch um Kleinigkeiten, welche die Freude an der Lektüre nicht im Geringsten trüben können. »Der Stern des Lichts« ist und bleibt ein großartiger Roman, der mit jeder Seite spannender wird und den Leser mühelos zu fesseln versteht. Kurzum: Ein Torn-Abenteuer ganz nach meinem Geschmack, das jede Menge Lust auf den kommenden Jubiläumsband macht. Dieser erscheint unter dem Titel »Zeitendämmerung«, und glaubt man der Vorankündigung und den Aussagen Christian Montillons, so handelt es sich hier um einen echten Meilenstein der Serie, nach dem nichts mehr so ist, wie es einmal war.

Na, da darf man ja mal gespannt sein...

Kommentare  

#1 Christian Montillon 2008-12-02 07:37
gruß vom lügner :lol:
#2 Gabriel Adams 2008-12-02 12:13
@ Christian

Immer besser, jemand untertreibt, als dass er nicht halten kann, was er verspricht.
Ganz ehrlich: Ein wirklich toller Roman. Gegen Ende bin ich immer aufgeregter geworden und habe sonst was befürchtet... Genau so muss Torn sein: Spannend, dramatisch und unberechenbar.
Auch wenn du die Messlatte für Band 25 damit ziemlich hoch gelegt hast...

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