Gruselkabinett (72) Markheim

MarkheimMarkheim
Gruselkabinett (72)

Eigentlich hatte Markheim an jenem dunklen Dezembertag nur ein Weihnachtsgeschenk für seine Verlobte kaufen wollen, sagt er zumindest. Doch der unerwartete Blick in einen Spiegel im Laden des alten Antiquitätenhändlers Miller ließ ihn mit ungeahnten Folgen seine dunkle Seite erkennen...

Markheim kommt in den Antiquitätenhandel von Mr. Miller. Der Mann ist als Geizhals verschrieen und macht diesem Ruf auch Markheim gegenüber alle Ehre.


Markheim kommt in den Antiquitätenhandel von Mr. Miller. Der Mann ist als Geizhals verschrieen und macht diesem Ruf auch Markheim gegenüber alle Ehre. Doch der Laden des alten Knauserichs ist höchst seltsam. Und die alten Uhren, Spiegel und Schränke machen einen reichlich seltsamen Eindruck. Markheim ist jedoch nicht gekommen um ein Geschenk zu finden. Er ist gekommen um zu töten. Ein mysteriöser Spiegel zeigt das wahre Antlitz des Mannes, der es auf das Geld des Händlers abgesehen hat. Markheim schreitet zur Tat und lässt ein Messer sprechen. Nach dem Mord ist alles anders. Das Geschäft scheint zu leben. Und bei der Suche nach Millers Tresor stößt der frisch gebackene Mörder auf so manches Kuriosum. Dann erklärt ihm eine Stimme die tiefsten Abgründe seiner Seele. Doch der Fremde irrt gewaltig.

Es beginnt als Gruselgeschichte mit viel versprechenden Elementen wie einem Spiegel und einem lebenden Antiqitätenladen. Der Mittelteil ist gruselig angehaucht, aber doch eher als Krimi zu verstehen. Ein Mörder, der mit sich und seiner Tat hadert und in der unheimlichen Umgebung nicht reumütig sondern sanftmütig wird. Der Schluss ist fast schon ein Märchen, doch ich will da natürlich nichts verraten. Die Atmosphäre ist typisch Titania Gruselkabinett. Unheimliche Klänge, wohl klingende Stimmen und nicht zuletzt durch die musikalische Untermalung eine anheimelnde Atmosphäre. Grund genug, dieses Hörspiel in den Player wandern zu lassen. Über den mittleren Durchschnitt vieler Folgen der gleichen Serie kommt jedoch auch dieses Lehrstück in Sachen Moral nicht heraus. Doch bei der Geschichte, so einfach sie auch gestrickt ist, wird jeder Hörspielliebhaber seine Freude finden.

Dafür sorgen wie immer auch die Sprecher. Allen voran natürlich Helmut Zierl als Markheim. Zierl war in den 80er Jahren Stammgast bei vielen EUROPA-Produktionen. Man denke nur an MACABROS und LARRY BRENT. Das gruselgenre ist ihm also bestens vertraut. Doch nicht nur deshalb macht er seine Sache gut. er ist eben ein glänzender Schauspieler mit hervorragenden stimmlichen Fähigkeiten. Weitere Highlights sind Hans Bayer als Moralapostel und Wolfgang Welter als ominöser Mr. Miller. Auch die Nebenrollen sind bestens besetzt.

Das Cover kommt diesmal ungewöhnlich detailreich daher und bildet damit fast schon eine Ausnahme in der umfangreichen Covergalerie der Reihe. Der Laden des Antiquitätenhändler ist mit viel Liebe dargestellt und das ganze Bild zeigt natürlich eine Szenerie aus der Geschichte.

Fazit: Erneut zeigt Titania eine glückliche Hand bei der Auswahl ihrer Geschichten. Stevensons Markheim kommt aber dennoch kaum über die Qualitäten eines seichten Gruselers hinaus und bedient sich zudem einiger untypischer Elemente, wie der gottähnlichen Darstellung des Fremden, der den unverbesserlichen Mörder nicht zu lenken vermag.


Markheim
Gruselkabinett (72)
mit Helmut Zierl, Wolfgang Welter, Hans Bayer, Julia Stoelpel, Rolf Berg, Horst Naumann u.a.
Buch: Marc Gruppe
nach Robert Louis Stevenson
Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
Recorded by Planet Earth Studios
Mixed by Kazuya c/o Bionic Beats
Mastered by Michael Schwabe, Monoposto
Illustration: Ertugrul Edirne
Layout: Alice Kaiser
VÖ: 15.03.2013
Dauer: ca. 58 Minuten
ISBN: 978-3-7857-4811-4
Titania Medien 2013

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