Macabros (3) Attacke der Untoten

Macabros 3 - Attacke der UntotenAttacke der Untoten
Macabros (3)
nach Dan Shocker
mit Hans-Jörg Karrenbrock, Simon Goosejohann, Hellmut Krauss, Christian Schult, Helmuth Winkelmann u.a.
Produktionsleitung und Management: Olaf Seider
Produktionsassistenz: Patrik Bishay
Dialogbuch: Olaf Seider
Scriptassistenz: Andrea Weide
Regie: Olaf Seider, Patrik Bishay
Tonschnitt, Sounddesign und Mischung: Olaf Seider
Mastering: Walter Stobbe, SAV media
Musik: Patrik Bishay, Matthias Lemke, Kai Becker
VÖ: 19.09.2008

Hörspielewelt

''Grandpa, sieh mal das Haus! Da wollen wir hingehen''.
''Nein, Jenny, nicht! - Man erzählt sich, der Mann dort sei als Wolf oder Fledermaus gesehen worden.''

Eine sanfte, wehmütige und klagende Melodie wehte durch die Luft. Er ahnte nicht, dass er gerade durch sein Verhalten die Neugierde der Zwölfjährigen noch mehr angestachelt hatte. Und schon kurz darauf beginnt die ''Attacke der Untoten''.

Nach einem guten Einstieg (Folge 1) und einem qualitativen Ausfall (Folge 5), sowie einer beispielhaft sehr guten Folge (2), folgt nun der dritte Band der Macabros-Serie.
Genau wie seinerzeit EUROPA hat sich auch Hörspiele-Welt dicht an der Vorlage orientiert. Einige kleine Fehler trüben jedoch den Gesamteindruck, und im direkten Vergleich kann diese Hörspiele-Welt-Produktion, der EUROPA-Version nicht das Wasser reichen.
Aber halt. Hörspiele-Welt hat mit dieser Folge eine sehr gute Folge vorgelegt, die sehr solide produziert wurde, trotz der Makel, die ich noch aufzählen werde.
 
Der Reihe nach. Da wäre zum Beispiel die berühmte Szene, in der Henderson in das Haus von Rox kommt, um seine Enkelin zu befreien. Hier kommt nicht die Gruselspannung und Atmosphäre auf, wie 1983 bei EUROPA. Mich wundert ein bisschen, das man dies nicht gut genug hinbekommen hat, denn das Potenzial war da.
Man hatte als Howard Rox den Sprecher Christian Schult (Erzähler aus Perry Rhodan). Dieser ist sicher kein Ersatz für Horst Frank, der diese Rolle für EUROPA sprach, aber ein fast ebenbürtiger und würdiger Nachfolger. Nur leider spricht er seine Rolle viel zu schnell. In weiten teilen wirkt es sogar abgelesen, und Herr Schult kommt mir vor, als hätte nur kurz Zeit gehabt seine Rolle einzusprechen und müsste gleich wieder los.
Das nimmt der Szene leider viel von Ihrer bedrohlichen Atmosphäre. Es ist die beste Szene des Romans und trotz dieses Fehlers, der vielleicht der Regie anzulasten ist, ist sie dennoch spannend und den Umständen entsprechend gut geworden.
 
Letztlich nimmt auch der Erzähler Hans-J. Karrenbrock Anteil am schmälernden qualitativen Gesamteindruck des Hörspiels. Er hat die Eigenart manchmal zu sehr zu übertreiben und gewisse Passagen zu stark zu betonen, oder auch anders herum zu langsam zu sprechen. Dann gibt es Szenen in denen er zu heiter klingt und beinahe nur vorliest, wie in einem Märchen. Gibt es also einen Stimmungswechsel in einer Szene, so bekommt Herr Karrenbrock diesen nicht wirklich gut erzählt. Die Atmosphäre springt nicht über auf den Hörer. Oder anders ausgedrückt, der Erzähler stört die Atmosphäre.
Das ist mein persönlicher Eindruck und ich denke wir haben gerade in dieser Folge ein gutes stimmliches Beispiel für einen Erzähler. Das ist Helmuth Winkelmann. Er bringt sowieso die beste Leistung des Hörspiels. Ren stimmlich wäre er für mein Ohr ein guter Erzähler.
 
Ein weiterer Sprecher, der meiner bescheidenen Ansicht nach fehlbesetzt ist heißt wie schon in den vorigen Folgen Simon Goosejahn. Tut mir leid, er ist sicher ein prima Kerl, hat auch einige Qualitäten und ich möchte ihn nicht herabwerten, aber einen Macabros stelle ich mir schon stimmlich wesentlich männlicher und überzeugender vor.
Vielleicht ist hier ein David Nathan oder Sascha Rotermund angebrachter. Aber das Kind scheint dahingehend bereits in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen zu sein.
 
Musik, Atmosphäre und Umsetzung stimmen im Übrigen jedoch und man darf einem spannenden und teils auch witzigen Hörspiel lauschen, dass die EUROPA-Version zwar nicht erreicht, aber sich auch nicht dahinter verstecken muss.
 
Das Booklet ist wieder liebevoll gestaltet und knüpft an die anderen Folgen an, so dass man trotz der großen Abstände zwischen den Folgen eine Kontinuität bei der Gestaltung hat. Das ist äußerst lobenswert und wichtig für den Sammler.
 
Ich musste diesmal etwas näher auf die Sprecher eingehen. Hörspiele-Welt verfügt über gute Sprecher, so dass ich die Fehlbesetzungen nicht erklären kann.
 
Fazit: Klasse und prima Hörspiel, bei dem einzig und ausgerechnet die Hauptrollen Hr. Karrenbrock und Hr. Goosejohann nicht überzeugen.

Kommentare  

#1 Cartwing 2008-11-25 17:01
Man merkt echt, dass du Ahnung von der Materie hast. Hut ab, ein sehr guter Beitrag!

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