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Ein paar Anmerkungen ... zum Dorian Hunter-Hörspiel 15

1Ein paar Anmerkungen ...
... zum Dorian-Hunter-Hörspiel 15

Die Vorlage für  das Dorian Hunter-Hörspiel Nummer 15 „Die Teufelsinsel“ war der Dämonenkiller-Roman Nr. 15 (Vampir-Horror-Roman Nr. 79) „Die Insel der wandelnden Toten“ von Paul Wolf. Der Arbeitstitel für das DK-Exposé 15 war „Teufelsinsel“.

Der Scriptautor Marco Göllner hat sich nur sehr frei an die Romanvorlage gehalten. Einige gravierende Veränderungen müssen sein, dachte er wohl.

 

  • 1Track 01:
    Die Figur Francis Mackandal ist interessant, denn sie ist real. Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht und ein wenig in der Geschichte der Negeraufstände in Haiti. Die Franzosen ließ ihn 1758 verbrennen und nicht 1713 wie im Hörspiel.
    In einen Wikipedia-Artikel über Mackandal findet man folgenden Hinweis:
    In Neil Gaiman Roman American Gods ist ein Junge namens Agasu in Afrika versklavt worden und man brachte ihn nach Haiti, wo er schließlich verliert seinen Arm und führt einen Aufstand gegen die Europäische Niederlassungsfreiheit und wie heiß der Junge aus Senegal im DH-Hörspiel Nr. 13 Agasu. Wozu Wikipedia immer gut ist…
  • Track 03:
    Marvin Cohen spielt nicht mit. Armand Melville war nicht mit auf der Teufelsinsel und hat dementsprechend keine Video-Aufnahmen gemacht. Es gab es keinen Melville-Bruder in Nizza.
  • Track 04:
    Erinnert ein wenig an den Anfang von DK-Nummer 15.
  • Track 05:
    Valiora hat nicht schon 1712 gelebt, denn Asmodi II. tauchte erst 1789 auf der Insel auf.  Schauen wir mal was ich in meinem DK-Lexikon über Asmodi II. und Valiora notiert habe:

32VALIORA:
Sie war sechzehn Jahre alt, als sie Asmodi II. das erste Mal auf Haiti begegnete. Sie war damals schon ein bildhübsches Mädchen mit üppigen, festen Brüsten und langen Beinen. Ihr Vater war ein reicher französischer Plantagenbesitzer und ihre Mutter eine Negerin, die auf Haiti geboren wurde. Vali war von der Jorubina erzogen wurden und verfügte über verborgene magische Kräfte. Zu ihrer körperlichen Schönheit gesellte sich außergewöhnliche Intelligenz. Für Asmodi II. war sie genau die Partnerin, die er brauchte und er weihte sie in seine Pläne ein. Er erweckte ihren schlummernden Kräfte und berichtete ihr über die Schwarzen Familie und verriet ihr, daß er deren Oberhaupt war. Mit ihrer Hilfe wollte er seine Macht festigen. Sie war begeistert und im Kampf gegen die Weißen auf Haiti verloren sie alles, was noch sanft an ihr gewesen war. Vielen den Neger wurde sie unheimlich. Ihre Grausamkeit war bekannt und berüchtigt. Dann kam der Zeitpunkt, wo Asmodi II. sie verlassen mußte, denn er mußte dringend nach Europa, wo er gebraucht wurde. Am Tag seiner Abreise feierte er mit ihr eine Dämonenhochzeit. Die Mama-loi Jorubina traute sie in einer unheimlichen Zeremonie. Nur einige der engsten Vertrauten Asmodis nahmen an den Festlichkeiten teil. Nach Dämonensitten mußte er ihr einen Teil seines Körpers überlassen, der untrennbar mit dem ihren verbunden wurde. Er gab ihr sein linkes Auge und mußte dafür seine ganze Kraft aufwenden. "Wir sind eins", sagte er, "untrennbar verbunden bis zu unserem Ende." 1804 verließ sie die Insel und um die Mama-loi Jorubina zu beruhigen, spielte sie und Asmodi dieser einer Komödie vor. Angeblich ließen sie Asmodis Pfand zurück. Und mit diesem angeblichen Pfand lockte Vali auch Dorian Hunter nach Haiti und dort fand sie dann ihren Tod nach Asmodis Medium George Calbot ihre Haare und Fingernägel in eine aus einer Seife hergestellten Statue hineindrückt und sie daraufhin zerstörte.

ASMODI, DER II.:
1713 stürzte er seinen Vorgänger den Graf Wartstein (?), Asmodis I.. Knapp dreihundert Jahre später beauftragt er Olivaro Asmodi I. endgültig zu töten, denn von Skarabäus Toth hat er erfahren, daß dieser wieder aufgetaucht ist und sich mit der Zamis-Sippe verbündet hat.
Auch den Zamis-Clan will er vernichten sehen. Er führt viele Tarnexistenzen, dazu gehören z. B. Anatoll Chaliris und Lora Marassa. Als Lora Marassa ist er auf Haiti bekannt und führt dort den Voodoo-Kult an. 1789 tauchte er zum ersten Mal auf der Insel auf und beschloß sie zu einem seiner Hauptquartiere zu machen. Hierher konnte er sich immer zurückziehen, sich vor seinen Feinden verstecken und in Ruhe seine nächsten Pläne schmieden. Asmodi wählte den Namen Marassa mit Absicht. Er wollte den primitiven Schwarzen beeindrucken und suchte sich dazu ein Medium, daß ihm treu ergeben war. Er fand es in Valiora und da er in ihren Armen eine nie zuvor gekannte Zufriedenheit hatte, ging er mit ihr eine Dämonenehe ein. Nach Dämonensitte mußte er ihr ein Teil seines Körpers überlassen, der untrennbar mit den ihren verbunden war.
Er gab ihr sein linkes Auge. Sie konnte danach sein Aussehen annehmen und durch das Auge konnte er alles sehen und ihr Tips geben um in seinen Namen handeln zu können. In den folgenden Jahren bis 1804 gelang es ihm, seine Macht in der Schwarzen Familie so zu festigen, daß niemand mehr seine Herrschaft anzuzweifeln wagte. Zwar kam es im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte öfter vor, daß irgendwelche Dämonen in der Schwarzen Familie seine Macht nicht akzeptierten, aber solche ließ er durch seine Verbündeten ausschalten. Mehr Schwierigkeiten machte ihn der Dämonenkiller in seinen verschiedenen Leben. Er entschloß sich einen letzten Versuch mit dem DK zu machen, in dem er des vorherigen Körper in dem Augenblick töten ließ, wo seine neun Dämonenkinder geboren wurden, die er mit der Vampir-Hexe Anastasia von Lethian gezeugt hatte und dessen Geist in eines der neun schlüpfte. Aber auf der Burg Lethian entschied sich Dorian Hunter gegen die Schwarzen Familie. Er beauftragte zuerst die Zamis-Sippe und Bruno Guozzi mit der Ermordung des Dämonenkillers. Aber denen gelang es genauso wenig wie die anderen von ihm beauftragten Dämonen. So entschloß sich Asmodi selbst einzugreifen. Als erstes mußte er verhindern, daß Dorian Hunter wiedergeboren wird und setzte den Moloch auf dem Dämonenkiller an. Gleichzeitig ließ er zu, daß Dorian seine Geliebte Valiora entführen konnte, denn auch dieses gehörte zu seinem Plan, denn durch Valiora linkes Auge war er über jeden Schritt vom DK informiert gewesen.
Sein Moloch raubte zwar scheinbar Dorian Hunter das ewige Leben, schaffte es aber danach nicht mehr diesen zu fressen, sondern starb in einer Gasexplosion auf der Jacht von Jeff Parker. Vali lockte dann den Dämonenkiller nach Haiti, ihm dort ihr Liebespfand von Asmodi zu geben. Dort sollte nach Asmodis Plan der Dämonenkiller endgültig sterben. Zu seinem Pech traute Dorian Valiora nicht so sehr und vertauschte er seinen Beutel mit den Fingernägel und Haaren mit dem von Valiora und als Asmodis Medium Calbot, die Puppe zerstöre, in der sich die Haare und Fingernägel befanden, starb Valiora und mit ihrem Tod starb auch Asmodi II selbst, und der Fürst der Finsternis, der in tausend Masken aufgetreten war, zeigte endlich sein wahres Aussehen: Er war ein kleiner schwächlich wirkender Mann mit einem viel zu großen kahlen Kopf. Sein Gesicht war faltig und sein Leib ausgemergelt.

Track 06:
Coco Zamis, Trevor Sullivan, Don Chapman, Martha Pickford und Phillip spielen im Roman nicht mit.

Track 07:
Mit kleinen Änderungen hat sich der Skriptautor an die Kapitel 2 + 3 im Heftroman gehalten. Dorian Verhandlung mit Don Chiusa sind teilweise sogar wortwörtlich übernommen.

Track 08:
Die Veränderung vom Fürsten der Finsternis zum Lord der Schwarzen Familie finde ich dämlich.

Track 09:
Marvin Cohen vernichtet das Original von Melvilles Filmaufnahmen. Ja leider wieder eine Szene vom Skriptautor, die man in Roman vergeblich sucht.

Track 10:
Wieder 1712 statt 1789…

Track 11:
Das stimmt wieder. Dorian Hunter erhält von Olivaro den Plan der Teufelsinsel. Aber Melville war nicht dabei.

Track 12:
Eine Unterhaltung – die überflüssig ist.

Track 13:
Cohen droht Melville – wieder was neues vom Skriptautor

Track 14:
Den Kupferstich hat Dorian Olivaro gegeben. Dorian kann ich also nicht damit erpressen. Folgendes war in DK-Heft 15 zu lesen:

Aber Dorian konnte sicher sein, daß Olivaro so aussah, wie er sich im Augenblick zeigte. Er hatte den Be­weis dafür. Der Dämonen-Killer be­saß eine Kupferstichplatte aus dem 15. Jahrhundert, die Olivaro dar­stellte. Dorian wußte aus Erfahrung, daß Dämonen mit ihren Bildnissen in enger Symbiose lebten. Zerstörte man das Bildnis, dann mußte auch der Dämon sterben. So war es Dorian möglich gewesen, Olivaro zu erpres­sen. Doch inzwischen hatte sich herausgestellt, daß Olivaro auch frei­willig mit dem Dämonen-Killer zu­sammen arbeiten würde.
Um seinen guten Willen zu demon­strieren, hatte Dorian dem Dämon die Druckplatte mit seinem Bildnis ausgehändigt. Als Gegenleistung versprach Olivaro, ihm Asmodi aus­zuliefern.

Track 15:
Juni 1712 - Valiora verabredet sich auf dem Feld der Toten mit Francis Mackandal.

Track 17:
Die nackte singende Frau lockt die Männer auf die Insel, so stand es auch im Roman, nun gibt es hiervon eine Video-Aufnahme, so der Skriptautor.

Track 18:
Juni 1712 -  Wieder eine längere Vergangenheitspassage von Valiora und dem zukünftigen Asmodi II. Die Geschichte um Asmodi II. nehmen einen sehr großen Teil des Hörspieles ein, fast 60 %.

Track 19: 
Mehr als Werwölfe als Bewacher der Teufelsinsel ließ sich der Skriptautor nicht einfallen. Da war Ernst Vlcek erfinderisch! Folgendes kann man im DK-Exposé 15 lesen:

Vorher aber noch einige Anregungen für Gags der vorangegangenen Handlung:
Es soll daran gedacht werden daß dieser Phantasiedschungel eine einzige Falle für unerwünschte Eindringlinge darstellt, die sich für die Vorfälle auf der Teufelsinsel zu sehr interessieren. Asmodi sichert sich von allen Seiten ab. Deshalb können über die Insel verstreut Vampire, Werwölfe und dergleichen mehr "wohnen". Sie brauchen sich über Opfer nicht zu beklagen. Dann es verirrt sich nicht selten jemand her - und wer nicht freiwillig kommt, wird von der hypnotischen Erscheinung des Mädchens angelockt.
Die Männer von Dorians Einsatzkommando können also durch Vampirbisse (diesem Fall werden sie selbst zu Blutsaugern) ausfallen oder von Werwolfzähnen zerrissen werden.
Es bieten sich aber noch reizvollere Möglichkeiten. Einige haben sich verirrt, und als sie wieder zur Hauptgruppe stoßen, sind sie zu Greisen gealtert - ihre Lebensenergien haben sie bei den beiden Gorgonen Stheno und Euryale gelassen. Später trifft man auf Steinstatuen dieser Männer - sie wurden durch die Umarmung der Gorgonen mit den Schlangenhaaren zu steinernen Wächtern der Insel gemacht.
Achtung: Es wurde schon ausgesagt, daß Eindringlinge durch die Berührung der schönen Unbekannten zu Stein wurden, gleichzeitig aber in Verwesung übergingen. Dazu sei erklärt, daß das schöne Mädchen diese Kraft von den Gorgonen übertragen bekommen hat, dadurch aber dazu verdammt ist, Tod zu säen. Die Opfer des schönen Mädchens erstarren im Sonnenlicht, sterben des Nachts aber Stück für Stück und qualvoll.
Wenn die Gorgonen als Handlungsträger gebracht werden, so bitte unbedingt beachten, daß sie am Leben bleiben! Sollen nämlich in einem späteren Band groß in Erscheinung treten!

Track 20:
Dezember 1712 -  Asmodi I. verrät seinen Ziehsohn, weil er meint, daß ihm dieser untreu geworden ist, weil er sich mit Voodoo beschäftigt und sich in Valiora verliebt hat.

Track 21:
Dorian Hunter befreit Valiora mittels einen magischen Kette aus dem Bann von Asmodi II. Nett Gag von Skriptautor, kam aber so nicht im Roman vor.

Track 23:
Januar 1713 -  Valiora fordert von ein Pfand von zukünftigen Asmodi II.

Track 24:
Valiora verrät Dorian, daß sie ein Pfand von Asmodi II. hat, so kam es auch in Roman vor.

Track 26:
Der Zamis-Henker taucht auf der Asmodis Teufelsinsel auf und verbündet sich mit Asmodi. Das kam im Roman nicht vor, wie so einiges im Hörspiel….

 © by Uwe Schnabel 2014

Kommentare  

#1 Remis Blanchard 2014-01-10 07:08
Die Geschichte um Asmodi II fand ich in den Hörspielen beser als in den Romanen. Marco Göllner hat sich intensiv mit dieser Figur auseinandergesezt und hat eine sehr spannende Origin Geschichte daraus gemacht.
#2 Schnabel 2014-01-10 08:06
Mag sein, daß die Story um die Vergangenheit Asmodi II. gut war, aber die Story um die titelgebene "Teufelsinsel" war sehr kurz gehalten. Die ganze Asmodi II. Story hätte ich in Hörspiel 17 gebracht, wo sie hingehört.
#3 Remis Blanchard 2014-01-10 18:21
Das mit den Titeln und Inhalt ist immer so eine Sache. Die Teufelsinsel kam wirklich zu kurz. ABer auch manche Romantitel versprachen mehr als der Inhalt. So z.b. der Titel: Die Stunde der Ameisen. Damals schrieb ich Ernst Vlcek dass die titelgebenden Ameisen etwas zu kurz kamen. Er schrieb mir damals zurück dass einige andere Titel vorgeschlagen wurden, aber schlussendlich entschied man sich für diesen Titel.
Übrigens der Vergleich Hörspiel/Roman ist Dir sehr gut gelungen. Bitte mach das auch mit sämtlichen Hörspielen, damit man mal sieht was Marco Göllner so alles verändert hat und ob man die Hörspiele besser findet oder die Romane. Vielleicht könntest Du auch mal etwas über die neuen Romane schreiben. Wäre mal neugierig wie sie so bei Dir ankommen.
#4 Schnabel 2014-01-10 22:09
Es kam öfters vor, das die Dämonenkiller-Redaktion die Titelvorschläge aus den Exposé nicht übernahmen, sondern einige erfanden.
Die Bücher aus dem Zaubermond-Verlag werde ich derzeit nicht besprechen, keine Lust dazu.

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