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Mondhopping - Maddrax im Banne des Ringplaneten

MaddarxMondhopping
Maddrax im Banne des Ringplaneten

Lässt Maddrax die "Dunkle Zukunft der Erde" endlich hinter sich?

Die Maddrax-Kolumne hat eine lange Tradition im Zauberspiegel. Unvergessen sind die Beiträge der streitbaren Pisanelli. Anfang 2010 übernahm Stefan Gugerell, Ende des Jahres wechselte der Staffelstab zu Andreas Wenner und von April 2011 bis Dezember 2013 hieß der Kolumnist Marcel Reintges.


TransferDanach kehrte Ruhe ein. Zeit mal wieder über den tollkühnen Maddrax und seine Welt zu schreiben.

Rückblick
399 Hefte lang durfte Matt Drax auf einer postapokalyptischen Erde gegen Mutanten, Außerirdische und Bösewichte kämpfen. Seine Abenteuer verschlugen ihn über den gesamten Globus. Nachdem mit der Antarktis dann auch der letzte Kontinent erreicht war, wurde es Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Und in dieser Hinsicht lassen sich die Macher nicht lumpen.

Die Macher von Maddrax nutzen den Übergang von Band 399 zu Band 400 zu einem radikalen Schnitt. Es gab nicht nur einen Schauplatzwechsel, sondern auch die Zahl der Protagonisten wurde radikal zurechtgestutzt. Und auch das Autorenteam wurde kräftig neu gemischt.

Xaanas WegDer neue Zyklus
Das neue Setting ist überaus pfiffig gewählt. Der neue Zyklus beginnt auf Terminus, einem Mond, der in einem fremden Sonnensystem zusammen mit etlichen Begleitern einen Ringplaneten umkreist. Auf Terminus gibt es nur eine gigantische Stadt namens Toxx, in der ein buntes Gemisch verschiedenster Rassen und Völker lebt. In der Mitte der 10-Millionen-Stadt erhebt sich ein riesiger Turm, der eine Strahlung verbreitet, die für für zwei Effekte verantwortlich ist. Zum einen werden alle Bewohner befähigt, die Sprachen der anderen zu verstehen, zum anderen verlieren alle Einwohner die Erinnerung an ihre Vergangenheit. Im Turm hausen die Friedenswahrer (später Initiatoren genannt), die für dieses gigantische Experiment verantwortlich zeichnen. Wenn Bewohner töten oder Waffen verwenden, werden sie abgeholt und kommen als ihrer Persönlichkeit beraubte Zombies zurück.

Der letzte FriedenswahrerEs gibt aber auch noch einige andere Fraktionen in der Stadt. Gleich zu Beginn tritt eine Rebellengruppe in Erscheinung, die sich gegen die Initiatoren auflehnt. Es gibt auch noch Gruppen wie die Tauchergilde, die sich mit dem System arrangiert hat und versucht, möglichst viel Profit daraus zu schlagen. Als weitere Partei tritt eine Art Sekte auf den Plan, die von dem geheimnisvollen "Hochwürden" geleitet wird, der über erstaunliche Fähigkeiten verfügt. Nachdem die Stadt halbwegs erkundet ist und dabei auch ihre Entstehungsgeschichte aufgedeckt worden ist, wird die Befreiung des Volkes der Saven der Stadt zum Verhängnis.

Die Helden können jedoch rechtzeitig vom erdähnlichen Mond Terminus fliehen und landen jetzt auf dem Wassermond Aquus. Dort galt es den mondumspannenden Ozean von Pol zu Pol zu durchqueren. Und es gab eine Begegnung mit alten Bekannten. Unter Wasser siedelte eine stattliche Population von Hydriten. Während diese eher hilfreich waren, machten Piraten, Echsenwesen und Agenten der Initiatoren den Reisenden das Leben eher schwer. Am Ziel angekommen galt es dann erneut, die Passage durch einen dort vorhanden Turm zu erzwingen.

Wege zur MachtAls Zielort wurde diesmal der Mond Binaar gewählt. Dieser Himmelskörper ist eigentlich nur Maschinenlebewesen vorbehalten. Die geheimnisvollen Initiatoren suchen anscheinend nach den am besten optimierten Robotern und Cyborgs. Keine leichte Aufgabe für das Team allein als Bios unter Kunstwesen. Auch hier gibt es Renegaten, die die Herrschaft der Initiatoren stürzen wollen. Daneben verfolgen etliche Clanchefs ihre eigenen Ziele. Maddrax und seine Begleiter müssen sich unter anderem mit holografischen Simulationen und Körperdieben auseinandersetzen.

Positiv empfinde ich auch, dass im neuen Zyklus, die Zahl der Protagonisten radikal reduziert worden ist. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Maddrax und seine Partnerin Aruula. Von den altbekannten Figuren aus den vorhergehenden Zyklen haben es nur zwei bis auf die Monde des Ringplaneten geschafft. Da ist einmal der Erzwidersacher Jacob Smythe (ab Band 418), den es in seinem Roboterkörper auf den Technikmond Binaar verschlagen hat. Außerdem stoßen Matt und Aruula hin und wieder auf Spuren von Matts Tochter Xanaa. Handlungsträger war sie bislang allerdings nur in einem Band (Nr.403 Xannas Weg). Gelegentlich rekrutieren die beiden Helden zwar "einheimische" Begleiter, aber ihre Zahl bleibt überschaubar. Immer dabei ist aber bislang nur einer: der Schnurrer.

Romanze in StahlDabei handelt es sich um eine Mischung aus Fuchs und Katze, die eine innige Freundschaft mit Aruula geschlossen hat. Bei den Abenteuern auf dem Wassermond gab es einen weiteren ständigen Mitstreiter. Mi-Ruut gehört einer Spezies an, die sich mit Zeichensprache verständigt. Er kann zwar sprechen, aber es fällt ihm sehr schwer. Dafür verfügt er über zwei Mägen. Er erinnert an einen Zyklopen, weil er hat nur ein Auge hat, und benötigt eine Art Brille um scharf sehen zu können. Ein Kämpfer ist Mi-Ruut aber eher nicht, meist beschränkt er sich darauf, dass Schiff zu bewachen, während Maddrax und Aruula kämpfen oder ins Abenteuer ziehen. Die Widersacher wechseln in bunter Reihenfolge. Gelegentlich werden auch aus Gegnern Helfer, es gibt aber auch den umgekehrten Fall wie z.B. bei dem Wolfswesen Kra'rarr.

Fette Tage in ToxxUnd wenn man einen Blick auf die Autorenschar wirft, stellt man fest, dass sich auch hier einiges getan hat. Zwar wurde der Zyklus noch von Oliver Fröhlich eröffnet, doch dann gab es neben einigen Romanen von den etablierten Autoren Christian Schwarz und Sascha Vennemann, vor allem Titel aus der Feder von frischen, unverbrauchten Verfassern. Dazu gehören Lucy Guth, Jana Paradigi und Wolf Binder. Heraus kommen dann ungewöhnliche Romane wie 404 "Fette Tage in Toxx".

Mein Resümee
Seit Jahren habe ich immer wieder mal reingeschnuppert in Maddrax. Auch die beiden Miniserien Mission Mars und 2012 gehörten zu meinem Lesestoff. Doch irgendwie verlor ich immer wieder die Lust zum Weiterlesen. Mal dauerte es nur 5 bis 6 Romane, mal so um die 25 bis ich Matthew Drax wieder seinem Schicksal überließ. Diesmal bin ich bisher drangeblieben. Das neue Setting und die Konzentration auf einige wenige Protagonisten erleichtern den Einstieg und das Verfolgen der Abenteuer ungemein. Auch bei den neuen Autoren hat der Redax, wie ich finde, ein glückliches Händchen bewiesen. Allerdings sind die Tage unter dem Ringplaneten auch schon wieder gezählt und irgendwann wird es zurück auf die Erde gehen. Wer weiß, wie es mir dann ergeht. Doch bis dahin genieße ich erst Mal die Story.

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