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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 67

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (67. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 93, daß Ernst Vlcek am 18. Dezember 1975 für sein Alter-Ego Paul Wolf geschrieben hat. Viel Spaß beim Lesen...


93DIE TOTENRUFER
Dämonenkiller 93
Schauplatz: Stadt Ys - Dämonenburg
Zeit: Gegenwart (in Anschluß an Band 92) wenige Stunden Vergangenheit: 4500 v. Chr.
Autor: Vlcek-Wolf
Termin: 25.2.1976

Titelbild: (AK 6001)
Umrisse einer Burg schälen sich aus nebeligem Hintergrund. Vorne eine Schauergestalt wie Nosferatu (als hätte er dem Zeichner als Vorlage gedient): Glatze, schwarze Augenhöhlen mit glühenden Froschaugen, Spinnenfinger (hält sie wie Spastiker) mit langen dünnen Krallen. Trägt einen bräunlichen Mantel mit breitem Kragen (aufgestellt) in Phantasie-Military-­Look. Kommt mir irgendwie russisch vor.
Aus dem halbgeöffneten Mund ragt nur ein einzelner Unterkieferzahn.
Es handelt sich dabei um Luguri. Zu dieser Erscheinung hat er sich entwickelt, und so hat er auch in ferner Vergangenheit ausgesehen, bevor er im Dolmen-Grab degenerierte.

Ys-Spiegel:
Das ist nicht der ursprüngliche Name, nur Dorian hat ihn nach dem Fundort so benannt.
Bisher wurden nur Andeutungen über die Möglichkeiten gemacht, die der Spiegel (eigentlich ein magisch-mächtiges Amulett) seinem Träger bietet. In diesem Band erfährt Dorian seine letzten Geheimnisse. D. h., er bekommt das Wissen, das auch H.T. und Luguri besitzen ‑ und Magnus G.
Es wurde schon ausgesagt, daß der Träger des Spiegels in dessen Abhängigkeit gerät. Dorian hat den Spiegel schon so lange daß es sein Tod wäre, würde er ihn ablegen... er würde nur eine Stunde am Leben bleiben! Dämonen sind aber nicht in der Lage, ihm den Spiegel gewaltsam abzunehmen. Sie könnten ihn nur dahin­gehend beeinflussen, aber auch das ist nicht leicht. Auch ein normaler Sterblicher würde sich die Finger verbrennen (im Sinne des Wortes), wenn er den Spiegel grabschen will.
Dorian kann sich aber - unter physischen und psychischen Krämpfen - freiwillig von dem Spiegel trennen. Was er in einem späteren Band auch tun wird.
Man kann also sagen, der Spiegel ist ein Teil von Dorian geworden, er hat sich mit dessen Schwingungen aufgeladen, und nur der Tod kann sie trennen.
Woher der Spiegel kam, ob er in einer anderen Dimension oder einer anderen Welt seinen Ursprung hatte, wer ihn schuf - das alles wollen wir nie (mit Vorbehalt) aufdecken.
In diesem Band wird nur aufgedeckt, welche Rolle er zu jener Zeit spielte, als Gralon (H.T.) und Luguri, also Gut und Böse, sich die Macht teilten.
Das Spiegel-Amulett hat zwei Seiten. Auf jeder der beiden leicht erhabenen Flächen sind Symbole eingraviert (Zauberfiguren, magische Charaktere). Die einen Symbole stehen für die guten Mächte. Das heißt: Hält Dorian einem Dämon die Intelligentia-Seite (die Gute) hin, kann er Böses damit vernichten. Dieses Intelligentia­-Sigill kann aber auch heilsam wirken - wenn man den Umgang damit aus dem Eff-eff beherrscht, was beim DK zur Zeit noch nicht der Fall ist.
Die andere Seite trägt das Sigill eines Erz-Dämoniums, dessen Kräfte aus dem Spiegel freiwerden, wenn man sie dem auserwählten Objekt zeigt - und Tod und Vernichtung kommt über dieses.
Gut und Böse sind in dem Spiegel-Amulett nicht leicht zu trennen, sie stehen in ständiger Wechselwirkung. Auch wenn man Gutes vollbringen will, kann es zu schrecklichen Nebenwirkungen kommen.
Die beiden Namen auf den Spiegelflächen sind durch Lautsymbole dargestellt, die am Spiegelrand, innerhalb und entlang des Rahmens im Kreis stehen. Es ist eine unbekannte Schrift, niemand kann sie mehr lesen, deren Lautwert sich dem Spiegelträger jedoch sensitiv erschließt. Der Träger spricht dann in dieser fremden Sprache, wenn er die eine Fläche vor das Auge hält und die andere auf den Feind richtet und gleichzeitig durch das transparente Material auf den Gegner blickt. Ohne optisch merkbare Veränderung - nur der Träger spürt diese Veränderung - werden dann die Kräfte frei, und der Träger überträgt sein Wollen unwillkürlich in diese Fremde Sprache, was dem Aufsagen einer magischen Formel ent­spricht.

Achtung: Nachdem Dorian erkannt hat, welche Macht in dem Spiegel wohnt, wird er sehr vorsichtig mit ihm umgehen, ihn nur in äußersten Notfällen verwenden (und einen lächerlichen Vampir nach wie vor pfählen). Denn nicht nur daß der Spiegelzauber an Dorians Kräften zehrt, durch das freiwerdende Gut und Böse wird das irdische Gleich­gewicht der Kräfte gestört, so daß es zu Naturkatastrophen und auch unliebsamen magischen Phänomenen kommen kann.
Eine solche Nebenerscheinung war die Zerstörung des Hotels im vorangegangenen Band. Und eine zweite Nebenerscheinung gehört bereits zur

Handlung (dieses Bandes):
Dorian, Magnus Gunnarsson und Unga finden sich in unbekannter, düsterer Umgebung wieder - Unga hat einige Knochenbrüche. Magnus u. heilt die Brüche durch Weiße Magie, doch passiert ihm dabei ein Mißgeschick, wie er sagt, denn Ungas Armbrüche verheilen so schlecht, daß er die Arme für eine Weile kaum gebrauchen kann. Unga hätte in seinem Groll Magnus G. am liebsten den Hals umge­dreht, denn er ist davon überzeugt, daß er es absichtlich getan hat, um ihn, Unga, kampfunfähig zu machen. Der Isländer zuckt nur die Achseln.
Man sieht sich in der neuen Umgebung um. Dabei macht Magnus G. die Bemerkung, daß nur die Kräfte des Spiegels an der Orts­versetzung schuld sein können. Er rechnet sich aus, daß die Konstellation der Kräfte sie an einen Ort brachte, der mit Luguri in Zusammenhang steht. Es heißt also, auf der Hut sein.
Sie befinden sich auf einer unheimlichen Burg. Wo dieses Bauwerk steht, wissen sie nicht. Von der Umgebung sehen sie wegen des Nebels kaum etwas. Aber es besteht kein Zweifel, daß sie sich in einem Dämonennest befinden.
Es taucht auch sobald ein schauerliches Geschöpf auf, daß sich erkundigt, wer denn von ihnen der neue Herr der Burg sei. Das Wesen hat kaum ausgesprochen, da erkennt es seinen Fehler. Magnus G. killt den Diener oder Wächter der Burg, bevor er Alarm schlagen kann.
Unga meint, Dorian solle sie mit Hilfe des Spiegels an einen freundlicheren Ort bringen. Magnus G. winkt ab. Erstens sei Dorian noch zu unsicher im Umgang mit dem Spiegel, zweitens schade es nichts, sich erst einmal ein wenig umzusehen.
Dorian ist still, in sich gekehrt. Langsam begreift er, was er mit dem Spiegel im Besitz hat. Er erinnert sich, daß er in einer fremden Sprache gesprochen hat, als er den Spiegel vor seine Augen hielt und damit den Einsturz des Hochhauses und ihre Versetzung nach hier bewirkte. Magnus hat recht, er darf den Spiegel nicht mutwillig einsetzen; wer weiß, was dann mit ihnen passieren würde.
Man geht auf Erkundigung und macht eine Reihe von seltsamen Entdeckungen und unliebsamen Erfahrungen. Diese Burg ist ganz auf Schrecken getrimmt...
Und dann kommen sie in eine Art Satanstempel. Hinter einem Altar stehen sieben Menhire, von denen jeder sieben überfaust­große, halbkugelförmige Vertiefungen aufweist. Magnus G. scheint diese Schalenstein-Menhire zu kennen. Er spricht davon, daß es sich um Blutnäpfchen handelt...
Dorian kennt solche Menhire aus Ungas "Traum" (Band 88). Doch erinnert er sich daran, daß Priesterinnen versucht hatten, sie magisch mit Milch zu füllen und diese Prüfung nur bestanden, wenn kein Tropfen Milch verschüttet wurde... Milch und Blut = Gut und Böse? muß sich der DK fragen. Das geht ihm nicht aus dem Sinn. Bilder aus ferner Vergangenheit, Bilder aus Ys geistern durch seinen Kopf.
Da wird es laut in der Burg. Die Dämonen treffen ein. An ihrer Spitze Luguri. Es stellt sich heraus, daß die Schwarze Familie diese Burg für ihn zur Verfügung gestellt hat. Man hat versucht, die Einrichtungen so zu gestalten, daß er alle seine Bedürfnisse stillen kann. Luguri ist sehr angetan. Als er die Blutschalen-Menhire sieht, geht er sofort daran, sein Können zu testen.
Ein Ritual findet statt. Eine Frau mit einer Haut wie Milch, in deren Adern aber dickes Blut fließt, wird auf den Opferstein gelegt. Ohne auf Magnus G.s Warnung zu achten, versucht Dorian etwas zur Rettung des unschuldigen Opfers zu unternehmen. Er hebt den Spiegel, blickt durch ihn auf Luguri...
(Das Gesicht der Frau hat er nicht gesehen. Er weiß nicht, daß es sich um Hekate handelt, die sich für diese "Blutprobe" freiwillig zur Verfügung gestellt hat)
... Der DK sieht, daß sich die 49 Näpfchen der Menhire eines nach dem anderen mit Blut füllen. Es muß das Blut der Frau sein, die merklich blutleerer wird. Ihr Lebenssaft wird direkt aus ihrem Körper in die halbkugeligen Schalen des senkrechten Menhirs transmittiert. Kein Tropfen geht verloren...
Luguri hat es geschafft. Man huldigt ihm. Jetzt seht ihr, wer die wirkliche Macht ist, verkündet er.
Da erst merkt Dorian, daß die Umgebung sich verändert hat. Und er erkennt, daß er durch den Blick in den Spiegel die Vergangenheit schaut. Er ist wieder in Ys, der versunkenen Stadt.

Vergangenheit:
Bisher hat Dorian die Geschehnisse von damals nur aus Ungas Warte erlebt. Jetzt erhält er ein objektives Bild von der Welt von damals.
Hermon oder Gralon (der erst viel später von den Ägyptern den Namen Hermes Trismegistos erhielt) versucht, die Welt vor dem Bösen zu retten. Aber sein Widersacher Luguri gewinnt immer größeren Einfluß.
Viele der Priesterinnen beginnen zu zweifeln, daß Gralon auf dem rechten Weg ist. Luguri hat erst vor kurzem (Dorian hat es im Spiegel gesehen) 49 Menhir-Näpfchen mit Blut gefüllt, ohne einen Tropfen zu verlieren. Das hat mit Weißer Magie und Milch noch niemand geschafft. Man fordert Gralon auf, dies zu versuchen. Auch seine Tochter Dahut von Ys, die Hohepriesterin verlangt diesen Beweis seiner Macht. Er muß schließlich unter dem Druck der Weiber nachgeben.
Hierzu sind einige Erklärungen erforderlich:
In Ys herrscht ein Matriarchat. Die Frauen haben die Macht, weil es ihnen viel besser gegeben ist, die Magie zu handhaben. Männer sind geistig nicht so wendig, grobschlächtiger, müssen sich mehr auf ihre Muskelkraft verlassen. Die Frauen dagegen haben über­natürliche Fähigkeiten entwickelt. Sie beherrschen auch eine Fähigkeit, die wir in unserer Gruselserie nicht Telekinese nennen wollen. Damit haben sie früher das Meer gefesselt, daß durch das ständige Abschmelzen der Gletscher der letzten Eiszeit immer höher steigt und das Westland zu überschwemmen droht. Doch nun ist der Wasserdruck schon so groß geworden, daß sie die Wasser­massen nicht mehr mit ihrer Geisteskraft "anketten" konnten.
Da tauchte H.T. auf, der es als einziger Mann zur Meister­schaft in Weißer Magie gebracht hat und der gewaltige Menhir‑Alleen errichten ließ (Akupunkturnadeln der Erde), die fortan die Arbeit der Priesterinnen übernehmen und das Meer im Zaum halten.
Er besitzt den "Stein der Weisen", den er in einem Hünengrab aufbewahrt.
Die Priesterinnen werden rangmäßig nach ihrem Können eingestuft. Zu gewissen Zeiten treten sie zum Wettstreit an, um untereinander ihre Positionen zu bestimmen. Dabei haben sie telekinetisch die Löcher in den Schalenstein-Menhiren mit Milch zu füllen und mit ihrer Geisteskraft am Ausfließen zu hindern.
So ein Wettstreit findet gerade wieder statt. Eine Priesterin, ein Kontrahentin von Ys, ist gerade an der Arbeit - doch statt mit Milch füllt die die Näpfchen mit Blut - mit dem Blut ihres Lieblingsmannes. Die Priesterin beteuert, daß jemand mit der "linken Hand" ihr einen Streich gespielt hat (Autoreninformation: tatsächlich war das Dahut von Ys). Man glaubt ihr aber nicht so ohne weiteres. Sie muß Feuerlaufen.
Das Feuerlaufen hat eine besondere Tradition. "Linkshänder" scheuen das Feuer, es bedeutet für sie den Tod. Deshalb läßt man einen Magier oder eine Priesterin der Weißen Magie über einen langen Weg aus Feuer laufen, um festzustellen, daß er auch wirklich kein Linker ist. Die Priesterin besteht die Feuerprobe und ist rehabilitiert.
Gralon aber ist nachdenklich geworden. Dieser Vorfall hat ihm gezeigt, daß sich das Böse auch nach Ys eingeschlichen hat und immer mehr Einfluß gewinnt.
Bekanntlich gibt es in Ys ein Getto mit Linkshändern, die den Willen haben, sich bekehren zu lassen. Sie beteuern alle, nicht mehr links zu sein - und sie wollen es als Beweis ansehen, daß sie Tätigkeiten durchwegs mit der rechten Hand ausführen und statt Blut Milch trinken und diese auch (je mach Fähigkeit) in Näpfchen füllen und in ihnen halten können. Es sind in der Mehrzahl Frauen - die Vorfahren der Hexen des Mittelalters!
Gralon erkennt aber nur die Feuerprobe an. Sie soll demnächst stattfinden. Die angeblich bekehrten Linkshänder versichern, daß sie sich darauf freuen. Das stimmt sogar - denn für diesen Tag hat Luguri die Eroberung von Ys angekündigt. Er hat auch Dahut für seine Eroberungspläne gewonnen. Sie soll ihm helfen, daß er Gralons "Stein der Weisen" bekommt - also den Ys-Spiegel auf daß er seine Macht endgültig brechen kann.
Der Ys-Spiegel wurde von Gralon in einem durch Weiße Magie geschützten Dolmen-Grab versteckt. Doch er fürchtet, daß diese Schutzmaßnahmen nicht genügen. Deshalb weckt er den Cro-Magnon Unga aus seinem Jahrtausendeschlaf und stellt ihn als Wächter zu dem Dolmen-Grab auf dem Gipfel der höchsten Felserhebung weit und breit.

Achtung: In der Gegenwart ist diese "Felserhebung" als Paradiesinsel bekannt.

Doch wie wir wissen, wird Unga von Dahut um den Finger gewickelt. Luguri kann den Spiegel an sich bringen, vor dessen Einsatz H.T. zurückschreckte, weil er seine unberechenbare Macht kennt.
Luguri schreckt aber vor nichts zurück. Er wendet den Spiegel an, zerstört mit den entfesselten Kräften den Basis-Menhir zur Ankettung des Meeres, und eine Sturmflut überschwemmt die Stadt Ys.
Und mit der Stadt verschwinden in den Fluten auch die begabtesten Links- und Rechtshänder. Es erwischt die Linkshänder deshalb, weil sie sich zum Angriff auf die Bastion der Weißen Magie formiert haben. Und die Schwingungen des Spiegels verhindern, daß die Magier und Priesterinnen auf dem Wasser gehen (Telekinese) gehen können.
Gralon aber jagt den völlig konsternierten Luguri den Spiegel wieder ab, worauf dieser so geschwächt ist, daß Gralon ihn mühelos in das Dolmen-Grab sperren kann. Der Herr über die Weiße Magie beschließt nach dieser Niederlage, dieser Welt auch selbst Ade zu sagen.
Das ist aber eine andere Story - der letzte Absatz ist nicht mehr für diesen Roman bestimmt.

Dorian findet in die Gegenwart zurück.
Der DK erkennt, daß es Hekate ist, die sich für Luguris Versuch bereitgestellt hat. Und sieht er recht, daß sie ihn von ihrem Blut trinken läßt. Die Szenerie zeigt sich Dorian in einem fremdartigen Licht. Hat Schwarze Magie ihn farbenblind gemacht? Ihm scheint es, als sei Hekates Blut, das wieder in sie zurück­fließt grün. Manche Gestalten aus dem Reigen der Dämonen werden schwarz...
Die drei ungebetenen Gäste auf Luguris Burg müssen sich zu­rückziehen. Überall lauern Gefahren auf sie. Dorian - der nun weiß, daß mit dem Ys-Spiegel auch der Untergang von Gralons (H.T.) Stadt verursacht wurde,- scheut nun mehr denn je vor der Anwendung dieser geradezu ultimativen Waffe. Fast möchte er dieses Anhängsel am liebsten nicht mehr haben... Er denkt an die Worte und guten Ratschläge der Freunde und bedauert beinahe, daß er nicht auf sie gehört hat. Doch noch ist er nicht soweit, daß ihm die Augen aufgehen. Er weiß ja, welche Eskalation der Gewalt durch Luguri die Welt erwartet - Alraune zählt ja praktisch nicht mehr - und will deshalb die Macht, um das geballte Böse mit einem Schlag vernichten zu können. Er hat diese Macht bereits mit dem Spiegel - aber er muß noch lernen, sie auch richtig anzuwenden.
Ist der Ys-Spiegel wirklich der Stein der Weisen? muß sich Dorian fragen. Magnus G. könnte andeuten, daß der Stein der Weisen mehr ist als nur dieser Spiegel, daß er mehr eine philosophische Bezeichnung für alles ist, was Hermes Trismegistos je erarbeitet hat. Erst wenn man das Wissen und die Weisheit von H.T. hat, besitzt man auch den Stein der Weisen? (Wie wenig besaßen damals die Alchemisten und Goldmacher dann!) Streben Sie immer noch nach dem Stein der Weisen, Dorian? erkundigt sich Magnus G. spöttisch. Sie wollen sich mit H.T. gleichstellen?
Unga hätte Magnus G. für seine spitze Zunge eine runterhauen können, wäre er durch seine (vorübergehende - durch Magnus G. - absichtlich bewirkte) Armverkrüppelung nicht gehandikapt. Bitte klar herausstellen, daß Unga treu zu Dorian steht und eine Aversion gegen Magnus G, hat.
Wenn es nötig ist, dann Unga aussagen lassen, daß er der Meinung war, damals in der Cheopspyramide und in dem Grabmal auf der Teufelsinsel die beseelte Mumie des H.T. zu bewachen. Nun wissen wir aber längst, daß H.T. wahrscheinlich nie in der Mumie war - oder zumindest damals aus ihr schlüpfte, als Olivaro sie rauben wollte (Band 81). Die Mumie war nur da, um Gegner auf eine falsche Spur zu locken.
Unsere drei (durch die Lage gezwungenermaßen) Verbündeten locken einen Dämon in die Falle und zwingen ihn - weil sich Dorian standhaft weigert, den Spiegel zu Hilfe zu nehmen -, die Formel zum Verlassen dieses Ortes zu geben. So gelangen die drei in die Freiheit.

Achtung: Dorian muß sich unbedingt Gedanken darüber machen, warum H.T. schon so lange nichts von sich hat hören lassen. Früher hat er ja bei jeder Gelegenheit auf originelle Weise seine Sprüche von sich gegeben.

Vielleicht gibt der Autor als Ausklang zu verstehen, daß Luguri eine weitere Breitseite gegen die Menschheit abschießt.

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