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Der Kommissar und seine Mörder - Folge 35: Lisa Bassenges Mörder

1Folge 35
Lisa Bassenges Mörder

Wie gewöhnlich winkt Lisa ihrem Geliebten, dem Lokführer Leo Bader, vom Fenster ihrer an der Bahn gelegenen Wohnung zu, als er nach Beendigung seiner Tour nach Hause kommt. Wenig später findet er Lisa in ihrer Wohnung erwürgt auf. Da hinter Lisa, der hübschen, aufreizenden Kellnerin des Bahnhofcafés, alle Männer her waren, liegt das Motiv der Eifersucht nahe. Kommissar Keller hat die Aufgabe, den Täter aus einem großen Kreis Verdächtiger herauszufinden.


Hier kann nur der Zufall helfen. Keller versucht, den Mörder zu einer Unvorsichtigkeit zu provozieren. (1)


Diese Folge behandelt wieder das Thema der Eifersucht, allerdings aus einer sehr ungewöhnlichen Warte. Das Opfer ist ein junges Mädchen, welches einen freizügigen und unbekümmerten Lebensstil führt. Ein typisches "Reinecker-Mädchen". Eines, welches es für völlig normal hält, nackt am Fenster zu stehen und ihrem Freund zu zuwinken, während sich im Hintergrund in ihrem Zimmer ein weiterer Liebhaber noch im Bett räkelt. Nach Reinecker waren viele junge, weibliche Mordopfer so oder so ähnlich gestrickt.

Die Folge ist gefühlsintensiv. Soll heißen die Gefühle spielen hier eine große Rolle und führen letztlich zu Mord. Ein Mord, der nach juristischer Auslegung auch ein Totschlag hätte sein können.

Boy Gobert, seinerzeit Intendant des Thalia-Theaters, ließ sich damals gern zu der Gastrolle im Kommissar überreden. (2)

Diana Körners Tochter Lara Joy spielte zwanzig Jahre später eine ähnliche Rolle im Derrick-Krimi Mädchen im Mondlicht. Diana Körner war kurze Zeit mit dem Rennfahrer Hubert Hahne verheiratet und posierte 1975  für die deutsche Playboy-Ausgabe. Ab 1980 bis zu dessen Tod war sie mit dem Schauspieler Werner Kreindl (SOKO 5113) verheiratet (3). 1967 spielte Körner in dem Wallace-Krimi Die blaue Hand die weibliche Hauptrolle.

Gedreht 1971, Erstsendung 28.5.1971

mit Erik Ode, Günther Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Helma Seitz, Klausjürgen Wussow, Boy Gobert, Diana Körner, Peter Ehrlich, Michael Habeck, Gert Haucke u.a.
Stab: Regie: Wolfgang Staudte - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk, Musik: Otto Weiß ; Michael Glotz; Neue Münchner Fernsehproduktion 1971 im Auftrag des ZDF

 (1)= 3sat
(2)= Hamburger Abendblatt vom 28.05.1971, Seite 16 (Direktlink zu Freundeskreis Der Kommissar)
(3)= Wikipedia (Diana Körner)
(4)= Freundeskreis Der Kommissar
Foto: 3sat

© by author

Vorheriger Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 34: Der Tote von Zimmer 17
Nächster Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 36: Tod eines Ladenbesitzers

Kommentare  

#1 Frank Reichelt 2015-08-27 11:13
Für mich eine der typischen nervigen Folgen, (gab es bei Derrick später auch oft) in denen sich jemand immer in die Polizeiarbeit einmischt und sich wichtig macht. Dazu die typischen unwirklichen Reinecker-Dialoge, schrecklich! Einmal gesehen, das reicht!
#2 Doktor Römer 2023-09-20 00:31
Boy Gobert als Alfred nervt in der Tat ganz massiv. Aber das dürfte dem Reineckerchen Drehbuch geschuldet sein, Hannes Messemer in der "Derrick"-Folge "Die Entscheidung" und Elsabeth Trisenaar in der Höllen-Folge "Beatrice und der Tod" haben ähnliches Nerv-Potenzial. Alfreds Fixierung auf Lisa ist fast schon pathologisch, und seine Ersatz-Eifersucht ist auch bizarr. Seinem Bruder sind die wechselnden Männer-Bekanntschaften von Lisa egal. Und dass sein Bruder mit Lisa Schluss gemacht hat, macht den Mord noch banaler und sinnloser.

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