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... Martin Sabel über DRAGONBOUND, dem Geschäft mit EUROPA und Hörspielgenres

Martin Sabel … ... Martin Sabel ...
... über DRAGONBOUND, dem Geschäft mit EUROPA und Hörspielgenres

Voice-Over, Hörbücher, Synchronisation, Funkwerbung und natürlich Hörspiele. Dies alles sind Betätigungsfelder für Martin Sabel und seine unverwechselbare Stimme. 2006 erhielt er den begehrten Hörspiel-Award für die beste Nebenrolle in der Hörspielserie DRIZZT. Weitere bekannte Rollen hatte er in SACRED-DER SCHATTENKRIEGER oder GORDON BLACK und PROFESSOR ZAMORRA.

Mit DRAGONBOUND hat er auch als Produzent auf sich aufmerksam gemacht. Die ersten beiden Folgen sind bereits bei EUROPA erschienen.

Zauberspiegel: Martin, seit wann arbeitest Du als Hörspielsprecher?
Martin Sabel: Los ging es im Jahre 2004. Damals hatte ich die Hauptrolle in dem Hörspiel „Just Justice“ gesprochen. Ich stellte damals fest, dass mir die Arbeit an Hörspielen sehr viel Spaß machte und stellte noch während der Aufnahmen den Kontakt zu dem Musiker Peter Lerf her, mit dem ich dann in der darauffolgenden Zeit unser erstes eigenes Hörspiel „Der Unendliche“ produzierte.

Zauberspiegel: Du arbeitest nun bei Dragonbound auch im Hintergrund mit. War Dragonbound Deine Idee?
Martin Sabel: Nein, die Idee sowie das Drehbuch stammt von Peter Lerf. Nach dem „Unendlichen“, der im Horrorgenre angesiedelt war, wollten wir uns an einer anderen Richtung versuchen, und Peter machte sich an die Arbeit an den Drehbüchern.

Zauberspiegel: Wie kam die Idee zu Dragonbound zustande?
Martin Sabel: Wir sind grosse Hollywoodfilmfans und haben uns das Ziel gesetzt, ein bisschen „Hollywoodflair“ in unsere Hörspiele einfliessen zu lassen. Wir haben uns also viele Fantasyfilme angeschaut und uns inspirieren lassen.
Alle Ideen, die am Ende in die Handlung einfliessen, landen also nicht von heute auf morgen auf dem Papier. Es ist vielmehr ein langer Reifungsprozess, in dem Ideenfragmente sich langsam zu einer Story zusammensetzen. Nachdem die komplette Dragonbound-Handlung dann aber in Peters Kopf Gestalt angenommen hatte, brauchte er nur wenige Tage, um daraus die fertigen Drehbücher zu produzieren.

Zauberspiegel: Deine Leidenschaft für Hörspiele ist hörbar in Deinen vielen Rollen, aber auch sichtbar durch die Arbeit zu Dragonbound. Warst du immer schon ein Hörspielfan, oder hat sich das erst in den letzten Jahren entwickelt?
Martin Sabel: Vielen Dank für das Kompliment! In meiner Jugend habe ich sehr viele Hörspiele gehört. Später hatten sich meine Interessen dann auf andere Dinge konzentriert. Meine Arbeit als Sprecher hat mich dann vor einigen Jahren wieder „auf den richtigen Pfad zurückgeführt“.

Zauberspiegel: Ist Fantasy Dein Lieblingsgenre?
Martin Sabel: Ich sag´ mal so: Ich interessiere mich für Geschichten, in denen die Phantasie auf Reisen gehen kann – Geschichten, die es sich erlauben auch mal die Grenzen der Realität zu verlassen. Somit interessiere ich mich für alle Genres, in denen dieses möglich ist, wie zum Beispiel Science fiction, Horror und eben Fantasy.

Zauberspiegel: Wie kam der „Deal“ mit EUROPA zustande?  Es ist sicherlich eine große Ehre, dass diese Hörspiele unter dem bekanntesten Label erscheinen dürfen?
Martin Sabel: Die ersten beiden Episoden der Serie hatten wir auf eigenes finanzielles Risiko vorproduziert und gehofft (in dem Vertrauen auf unser Glück) sie irgendwann an den Mann bringen zu können.
Ein befreundeter Inhaber einer Marketingagentur war ganz angetan von unserer Arbeit und leitete die beiden Hörspiele an Hilla Fitzen, die Production Managerin von Europa weiter. Zum unserem Glück war sie ebenfalls ganz angetan, und wir drei setzten uns mal zusammen.

ZauberspiegelWas ist genau Dein Part bei Dragonbound? Für welchen Teil der Produktion bist Du zuständig?
Martin Sabel: Also, während Peter die Drehbücher schreibt und die Musiken produziert, bin ich für die Sprachaufnahmen und das Sounddesign zuständig und kontaktiere, bzw. caste die Sprecher. Nur Bettina Zech, die Sprecherin unserer Lea wird in Peters Studio aufgenommen, da sie in München wohnt. Alle anderen Sprecher nehme ich entweder in meinem Studio in Hamburg oder in einem angemieteten Studio in Berlin auf.

Zauberspiegel: Kannst Du dir vorstellen, auch noch weitere Serien aus der Taufe zu heben? Hast du vielleicht sogar schon Ideen?
Martin Sabel: Sowohl Peter, als auch mir spuken noch ein paar weitere Ideen im Kopf herum. Für eine geplante Science-Fiction Serie haben wir sogar bereits Aufnahmen getätigt, aber unser Hauptfokus liegt im Moment natürlich erst mal auf Dragonbound.

Zauberspiegel: Wenn Du dir den aktuellen Hörspielmarkt so anschaust, wie siehst du da die Entwicklung? Ist für Dich noch alles überschaubar, oder findest Du, es gibt eine Übersättigung?
Martin Sabel: Schwer zu sagen. Ich denke der Markt reguliert sich von selbst. Jene Serien, die keine Hörer finden verschwinden von ganz alleine wieder, und was die übrigbleibenden Serien betrifft: Schön, dass es sie gibt!
Das Horror/Mystery Genre ist sehr präsent vertreten. Das freut mich zwar als Hörer, da ich dieses Genre sehr gerne konsumiere, allerdings hätte ich in mittelfristiger Zukunft auch gerne eine Mysteryserie produziert – tja, aufgrund des bereits vorhandenen ausreichenden Angebotes konzentriere ich mich in produktionstechnischer Hinsicht aber lieber erstmal auf andere Genres.

Zauberspiegel: Und wenn Du dir die anderen Hörspiele so anhörst, hast du da bestimmte Favoriten?
Martin Sabel: Gabriel Burns und die Lausch-Produktionen mag ich sehr gerne. Traumwandler hat mir auch ziemlich gut gefallen.

Zauberspiegel: Du hast auch schon bei sogenannten Non-Profit-Projekten mitgesprochen. Du unterstützt die Newcomer und Amateure augenscheinlich sehr gern.
Martin Sabel: Meine allerersten Gehversuche als Sprecher habe ich bei solchen „Fanproduktionen“ gewagt, und obgleich ich inzwischen mein Geld als Sprecher verdiene, bin ich auch heute noch manchmal für unkommerzielle Projekte zu haben, wenn sie mich interessieren und ich Zeit dafür habe. Mit ein paar Betreibern der Seite hoerspielprojekt.de bin ich befreundet, und ich helfe gerne mal aus, wenn sie eine weitere Stimme suchen.
Ich habe eine gewisse Achtung davor, wenn jemand die Mühe und Arbeit auf  sich nimmt, um zum Beispiel eine Computerspielmodifikation oder ein frei erhältliches Hörspiel zu produzieren und halte diese Leidenschaft, die die Macher antreibt für unterstützendswert – schließlich habe ich ja ähnlich angefangen.

Zauberspiegel: Ich danke dir für das Interview.
Martin Sabel: Sehr gerne!

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