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... Frederike Solak übers Synchronisieren, sprechen, spielen und „Mörderische Typen“

Frederike Solak... Frederike Solak ...
... übers Synchronisieren, sprechen, spielen und „Mörderische Typen“

Wie sagte der Maler Bob Ross immer: „We don’t make mistakes. We have happy accidents.“ Ein solch glücklicher Unfall war die Rezension der Hörspiele „Mörderische Typen“.

Dort führten wir als Sprecherin Frederike Solat. Leider heißt Frau Solat Solak. Sie selbst wies uns auf diesen Irrtum hin. Daraus entstand die Möglichkeit ein Interview mit ihr zu führen.


Friederike Solak wurde 1975, in Herford/ NRW geboren. Nach dem Abitur 1994  Studium der Germanistik und der Theaterwissenschaften in Bochum. 1997, nach Abschluss des Grundstudiums, Schauspielstudium in Hamburg. Zusätzlich künstlerische Sprecherziehung bei Dieter Bartel in Hamburg. Nach Abschluss der Schauspielausbildung Engagements an Theatern in Bremen, Karlsruhe, Neuss, Hamburg und Schwerin. Seit ca. 2006 arbeitet Friederike Solak verstärkt im Bereich Synchronisation und Hörbuch/ -spiel, u. a. für EUROPA, die Literaturedition der Süddeutschen Zeitung, etc. Zurzeit ist Friederike Solak am Jungen Theater Bremen in dem Stück" Corpus Delicti"  als  "Ideale Geliebte" zu sehen.

Zauberspiegel: Frau Solak, Sie haben das professionelle Sprechen ja richtig gelernt. Wie kamen Sie zur Synchronisation und zum Hörbuchsprechen?
Frederike Solak: Während der Schauspielausbildung habe ich mit einen Zettel am schwarzen Brett gesehen: Sprecherin gesucht. Ich habe mich dort gemeldet und habe dann für und mit Auszubildenden des NDR  ihre Abschlussarbeiten, ein Hörspiel und ein Hörbild nach Gottfried Benn, gestaltet. Da habe ich festgestellt, dass mir diese Arbeit sehr liegt und mir großen Spaß macht. Außerdem habe ich immer schon sehr gerne gelesen.

Zauberspiegel: Was haben sie im Bereich der Synchronisation bisher gemacht? Haben sie da auch schon mal die großen Hollywoodstarts synchronisiert? Und haben sie da vielleicht eine Favoritin, der sie gern einmal die Stimme leihen möchten?
Frederike Solak: Synchronisiert habe ich inzwischen viele Schauspielerinnen. Die berühmteste war wohl Patsy Kensit. Ansonsten habe ich keine Favoritin. Ich möchte mich mehr auf Hörbücher, -spiele konzentrieren. Irgendwie ist es mir immer noch unheimlich, eine andere Frau mit meiner Stimme zu sehen, bzw. zu hören. 

Zauberspiegel: Sie haben eine sehr schöne und markante Stimme, wie ich finde. Dennoch hat man Sie in Hörspielen bisher selten gehört. Ich hoffe das ändert sich. Haben sie schon neue Aufträge oder Pläne von denen Sie erzählen möchten?
Frederike Solak: Danke schön. Ich habe gerade das Stück "Corpus Delicti" am Theater in Bremen abgespielt. Jetzt plane ich mit einem Kollegen, neue Hör-Stücke zu finden und zu schreiben, die wir vertonen, Ich habe auch große Lust, neue Formate entwickeln.  

Zauberspiegel: Wie stehen sie privat zu Hörspielen, und wie erklären sie sich den momentanen Boom?
Frederike Solak: Ich habe schon als Kind gerne Hörspiele gehört, die haben mich durch meine Kindheit begleitet. Ich erinnere mich, als sehr kleines Mädchen habe ich die Dracula - Kassette meines großen Bruders angehört. Danach konnte ich nicht mehr alleine schlafen, so große Angst hat mir die Geschichte gemacht. Der Sprecher hat so verheißungsvoll- gruselig gesprochen, die Stimme kam nachts immer wieder in mein Ohr. Andererseits haben Hörspiele, wie z.B. Emil und die Detektive, Pippi Langstrumpf und viele mehr, mir oft beim einschlafen geholfen.
Den Boom? Ich weiß nicht, vielleicht lesen die Leute nicht mehr so gern oder haben nicht die Muße zu lesen. Ein Hörspiel kann man immer auch zwischendurch hören, beim Wäsche zusammenlegen oder beim Autofahren. 

Zauberspiegel: Welches Genre mögen sie am liebsten, wenn sie sprechen. Krimi, Romantik oder gar Horror?
Frederike Solak
: Ich spreche alles gerne, das gut geschrieben ist. 

Zauberspiegel: Sie machen für die Süddeutsche Zeitung die Literaturedition. Das interessiert uns. Erzählen sie davon?
Frederike Solak: Ich lese Ausschnitte aus verschiedenen Romanen der Literaturedition, aus Mrs. Dalloway von Virginia Woolf oder 33 Augenblicke des Glücks von Ingo Schulz, um nur einige zu nennen. Die kann man sich auf der Internetseite der SZ anhören, und dann entscheiden, ob einen die Edition interessiert. Also auch eine Möglichkeit, die Begeisterung für Bücher zu wieder zu wecken.

Zauberspiegel: Durch „Mörderische Typen“ sind wir auf sie aufmerksam geworden. Eine ganz neue Art von Hörspielen. Wie finden sie die Idee, Krimikurzgeschichten zu vertonen?
Frederike Solak: Finde ich witzig. ich mag es sehr, etwas Neues auszuprobieren. 

Zauberspiegel: Für einen Schauspieler gehört die Stimme zum Handwerk. Sehen sie das auch so, und wie finden sie ihre eigene Stimme? Mögen sie sich selbst hören?  Ich zum Beispiel höre mich nur ungern auf Tonband und vielen geht es ähnlich.
Frederike Solak: Ja, Umgang mit der Stimme gehört zum Handwerk, ohne die ist man auf lange Sicht aufgeschmissen, jedenfalls am Theater. Als Sprecher sowieso.
Am Anfang ist es seltsam. Man selbst hört sich ja immer anders. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Und ich mag meine Stimme. Ich mag, dass sie anders klingt, und ich kann mich mit ihr identifizieren.

Zauberspiegel: Ich möchte noch eine Frage anhängen. Was halten Sie von der Synchronisation allgemein? Kann man ausländischen Filmen dadurch noch eine besondere Extra-Note geben, oder sind sie eher dafür Filme nur in Orginalsprache (eventuell mit Untertitel) zu belassen?
Frederike Solak
: Die deutsche Synchronisation ist sehr gut, sehr genau. Natürlich ist nichts so wie das Original, wobei ich bei einigen Schauspielern ihre deutschen Synchronstimmen lieber mag, als die Originalstimmen, z.B. bei Jonny Depp.

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