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Über das Schreiben von Heftromanen ... - Autoren gestern und heute

Der Heftroman nach HübnerÜber das Schreiben von Heftromanen
Autoren gestern und heute

Horst Hübner war nicht nur Redakteur bei Bastei und Redakteur und technischer Produktionsleiter bei Marken, sondern schrieb auch fleißig Romane.

Über 500 Heftromane verfasste er bis zum Jahr 1986, dann zog er sich nach dem Ende des Marken-Verlages als Autor von Romanen zurück.

Hübner beantwortet hier Fragen rund ums Schreiben. Eine anschließende Tabelle listet alle Reihen auf, für die er geschrieben hat. Zudem werden alle seine Pseudonyme aufgedeckt.

In dieser Folge äußert sich Horst Hübner über die Unterschiede bei den Autorengenerationen gestern und heute

Die damaligen Autoren waren noch nicht so wie heute, wenn ich dran denke, was Autoren für einen Aufstand machten, um ein Manuskript unterzubringen, damals war es gerade umgekehrt.

Da hat der Bastei-Verlag die Termine gemacht und die Besuche angekündigt, da schwärmten die Redaktionen aus, jeweils nach Zugehörigkeit, Abteilung Schnulze, Krimi oder Western, und dann hat man die Autoren zuhause besucht. Und in den Augen der Autoren musste es mindestens der Chefredakteur oder der bearbeitende Redakteur sein. Und da hat man – wie es auf Neudeutsch heißt – Small-Talk gehalten, hat die Autoren bei Laune gehalten. Man hat auch die Frauen und vielleicht auch die Familie kennengelernt. Man hat beim Autor dann auf den Busch geklopft, um zu erfahren, was für eine Kapazität er hat und ob er vielleicht mehr als zwölf Romane im Jahr schreiben kann. Und falls sich das so heraus stellte, dass er über seine zwölf Leihbücher hinaus etwas in die Maschine tippen konnte, fragte man ihn, ob er für den Bastei-Verlag schreiben kann.

In vielen Fällen ist das möglich gewesen, die Autoren so zu motivieren. Das ist auch immer ordentlich bezahlt worden, es hat bei Bastei zwar keine Spitzen-Honorare gegeben, aber solide, gute Honorare. Wer vernünftig war, konnte mit seinem Honorar ganz gut über die Runden kommen. Und das ist eine Umkehrung der Situation von heute. Man ist zum Autor gefahren und je gefeierter, je begehrter er war, so mehr hat man eine Hofzeremonie draus gemacht.

Ein Beispiel: Als wir eine bekannte Autorin, Marie Louise Fischer, aufsuchten, da hat sie ihren Gästen erklärt: „Das ist meine Villa, das ist mein Park, da unten steht mein Auto, dort auf der Wiese sind meine Hunde und einen Mann habe ich auch noch.“

Der Kerl tat uns wirklich Leid, aber ihre Romane waren wirklich klasse und haben sich verdammt gut verkauft. Da haben wir Macken der Autoren gesehen, die haben sich aber überwiegend innerhalb der Familienbeziehungen der Leute abgespielt.

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